Kleingärtner – Tipps

* > Wer zur Beseitigung von Unkräutern auf Wegen chemische Mittel einsetzt, sollte sehr vorsichtig damit umgehen. Es besteht immer die Gefahr, dass diese Mittel in die angrenzenden Beete eindringen können und somit über die Wurzeln aufgenommen werden. Besser und ohne Gefahr für die Pflanzen und Bäume, aber mühselig, ist das Entfernen der Unkräuter mit Zieh-klingen und Hacke.

* > Wenn Du im Herbst Stallung untergraben möchtest, besorge Dir langsam Pferdedung, Kuh- oder Schweinedung. Wenn man alle diese drei Arten Dung bekommen kann und mischt, eignet er sich für jeden Boden. Ansonsten gilt: Pferdedung – für schwere Böden und für Sandboden Kuh- oder Schweinedung.

* > Oft wird behauptet, daß Dung aus der Kleinviehhaltung, z.B. Karnickel, Hühner usw., nicht als Dung geeignet sind. Das stimmt so nicht! Man darf ihn nur nicht unbehandelt einfach untergraben, weil eine wesentlich höhere Nährstoffkonzentration vorhanden ist, die unseren Pflanzen schädigen.
Die Behandlung erfolgt über das Kompostieren. Zu den üblichen Kompostschichten kann man zusätzlich Hobelspäne oder Rindenabfälle zu geben, um den Humusanteil zu vergrößern.

* > Um nun guten Dünger im Herbst zu haben, muß jetzt möglichst an einer halbschattigen Stelle ein Stalldunglager errichtet werden. Ein guter Dauerhumus entsteht indem man als erstes eine 12-15 cm dicke Schicht Torf ausbringt. Darauf ca 20 cm Stalldung, dann 5 cm Torf und danach 5 cm Komposterde. Dann wiederholt sich das ganze, angefangen mit Stalldung bis zu einer Höhe von höchstens 1 m. Fehlt es an Humus, kann auch Gartenerde verwendet werden.
Natürlich müssen die Flächen nach oben immer kleiner werden, sodass die Seiten schräg wie eine Pyramide werden. Alles wird mit einer Schicht Erde bedeckt, die immer feucht gehalten werden muß. Mitte September wird der Haufen umgesetzt und dabei gut gemischt.

* > Die Mückenplage im Garten, besonders am Abend, kann man eindämmen. Der Trick dabei ist, einfach die Wasserbehälter abdecken. Sollte es trotzdem dazu kommen, daß sich Mückenlarven in den Behältern befinden, dann muß der Behälter vor dem Nachfüllen komplett geleert werden.

* > Das Lockern der Erdoberfläche in der heißen Jahreszeit gehört mit zu den wichtigsten Arbeiten im Garten. Man kann dadurch die Feuchtig besser in der Erde behalten, weil man durch Hacken die Kanäle in denen das Wasser versickert, unterbricht. Tut man das nicht, entweicht das Wasser schneller durch Verdunstung aus dem Boden. Viel Erfolg hatt man, wenn man das nach einem Regenschauer macht, aber erst wenn die Erde nicht mehr an der Hacke haftet.

Ratschläge für Gemüse

* > Frei werdende Gemüsebeete werden zur Nachbestellung nicht umgegraben, sondern flach mit einer Grabegabel gelockert. Dadurch erhält man sich die Struktur des Bodens, wichtige Bodenbakterien und die Bodenfeuchtigkeit bleibt erhalten.

* > Wer Spätblumenkohl ernten will, muß die jungen Pflanzen spätestens im letzten Julidrittel einpflanzen. Es sind die Pflanzen, die man im Juni ausgesät hat und selbst herangezogen hat. Bevor man die Pflanzen ausgräbt, sollte man das Beet einen Tag vorher gut wässern damit an den Wurzeln kleine Erdballen bleiben. Beim Pflanzen muß man unbedingt beachten, daß sie fest gepflanzt werden. Das bedeutet, daß man die Erde um die Pflanze gut andrückt und anschließend angießt, damit die Wurzeln sich schnell wieder mit der Erde verbinden das Wachstum nicht zu lange unterbrochen wird.

* >Eine reichhaltige Ernte von Buschbohnen beim Spätanbau kann man nur erhalten, wenn man den 15. Juli nicht überschreitet. Alle später gesäten Buschbohnen ergeben nur einen kümmerlichen Ertrag, da die Reifezeit über den 15. September hinausgeht und die Nächte schon kalt werden können. Wichtig ist auch, daß eine Sorte mit kurzer Entwicklungszeit gewählt wird, sonst war alle Mühe umsonst.
Das Kraut der abgeernteten Buschbohnen wird nicht ausgerissen, sondern kurz über den Boden abgeschnitten. Somit bleibt der Stickstoff, der durch die Knöllchenbakterien an den Wurzeln produziert wurde im Boden und kommt der Nachfolgekultur zugute. Außerdem gibt es noch zusätzlich Humus durch die Wurzeln.

* > Die in diesem Monat erntefertigen Markerbsen, müssen grün gepflückt werden. Sie eignen sich nicht zum Trocknen. Spätestens beim Kochen wirst Du merken, daß sie nicht weich werden. Auch hier gilt: Das Kraut wird kurz über den Boden abgeschnitten, damit der zusätzliche Stickstoff der Nachfrucht zu Gute kommt.

* > Unsere Freilandgurken brauchen gerade in diesem Monat Dünger und regelmäßiges Gießen. Die erste Düngung erhält sie wenn das dritte normale Blatt voll entwickelt ist. Neben hohen Kali- und Phosphorbedarf benötigt die Gurke viel Stickstoff. Darum sollte man Volldünger mit erhöhtem Stickstoffanteil aber chloridarmen oder -freien Dünger verwenden. Da die Ranken die Früchte an den Seitentrieben bilden, sollten die Haupttriebe nach den fünften Blatt entspitzt werden. Ausnahme sind Hybridsorten. Hier entfällt das Entspitzen, weil es fast ausschließlich weibliche Blüten sind.
Vorsicht beim Bodenlockern! Gurken sind Flachwurzler. Ihre Wurzeln ziehen sich kurz unter der Oberfläche hin.
Tipp zum Ernten: Je früher man die Gurken erntet, um so schneller entwickeln sich neue Früchte. Einzelne Gurken an einer Pflanze zur Samengewinnung oder für eine Senfgurke zu gewinnen ist falsch. Wenn man so etwas haben möchte müssen an einer Pflanze alle Gurken dran bleiben.
Gurken werden zum Ernten nie abgerissen, sondern immer abgeschnitten!
Beim Abreißen werden garantiert die Triebe beschädigt, was zum Absterben der ganzen Ranke führen kann.

* > Anfang Juli kann man Möhren auch noch aussäen. Allerdings nimmt man dann nur kurze bis mittellange Sorten. Sie brauchen eben 75 – 95 Tage bis zur Ernte und würden dann im Oktober noch eine Vollernte bringen.

* > Wenn Basilikum Mitte Juli anfängt zu blühen, wird geerntet. Denn zu der Zeit hat die Pflanze die meiste Würzkraft. Um die Würzkraft zu behalten, muß schnell getrocknet werden. Deshalb macht man nur kleine Bündel, die man an einer Stelle aufhängt wo es luftig und schattig ist. Das völlig getrocknete Erntegut wird in luftdichten Behältern und dunkel aufbewahrt.

Wissenswertes über Obst, Obstbäume & Co

In diesem Monat müssen wir einige Arbeiten durchführen, die schon für das kommende Jahr wichtig sind.

* > Wer seine Erdbeeren nur zur Fruchtgewinnung nutzt, muß jetzt bei bestimmten Sorten auf die Ranken achten. Wenn man die Ranken sofort mit einem Messer von der Mutterpflanze entfernt, kann man im nächsten Jahr mit höherer Ernte rechnen.
Erdbeerpflanzen sollten zwei, höchstens drei Jahre, an einem Platz stehen.

* > Formobstbäume (Spalierbäume) und auch Spindeln bekommen seit Juni bis Juli den Grünschnitt. Es wird aber kein üblicher Obstbaumschnitt gemacht, sondern nur Pinziert (Entspitzt). Dadurch werden die Fruchtansätze für das kommende Jahr gebildet. Ganaueres kannst Du bei Arbeiten im Obstgarten im Ratschlag Juni nachlesen. Sogenannte Wasserschosser, vor allem bei Birnen, werden aber gleich bis auf Astansatz entfernt.

* > Im Juli werden unsere Obstbäume gedüngt. Ungefähr 50 bis 60 g pro Baum. Das ist besonders wichtig für die Blütenknospen für das nächste Jahr, die sich jetzt schon entwickeln. Nebenbei profitieren auch die jetzt noch wachsenen Früchte, die sonst wegen Nahrungsmangel abgestoßen werden.

Ich empfehle aus Erfahrung:

Gärtner Pötschke - für mehr Freude am Gärtnern

 “Pflanzenfutter für Obstgehölze”

* > Sind sehr viele Früchte am Obstbaum, empfiehlt es sich rechtzeitig Stützen unter die Äste anzubringen. So verhindert man einen Astbruch, der nicht wieder repariert werden kann.

* > Die erste reife Apfelsorte ist der „Klarapfel“. Bei günstigen Wetterbedingungen ist er schon Ende des Monats ausgereift. Am besten schmeckt er, wenn er so lange wie möglich am Baum hängen bleibt. Zu früh geerntet leidet der Geschmack. Außerdem nimmt er kurz vor der Genußreife nochmal kräftig an Gewicht zu. Allerdings hat er den Nachteil, daß der Apfel sehr druckempfindlich ist.

* > Auch Pfirsiche werden jetzt langsam reif. Hier ist genauso so zu verfahren wie beim Klarapfel. Man erntet sie erst, wenn sie völlig ausgefärbt sind. Zu früh geerntete Pfirsiche haben nicht das Aroma und den Geschmack, den sie eigentlich haben sollten. Beim Ernten und Lagern muß sehr vorsichtig vorgegangen werden. Jede leichte Druckstelle schadet dem Aussehen der Früchte. Pfirsiche werden nicht wie ein Apfel gepflückt, sondern abgehebelt. Man nimmt die Frucht und bewegt sie ohne zu drehen in Richtung Astende.

* > Verschiedene Sorten Johannisbeeren lassen sich schwer pflücken. Hier sollte man sich Zeit nehmen und vorsichtig sein. Wir das Blatt mit abgerissen, hat man auch das im Blattwinkel sitzende Auge beschädigt und dadurch den Fruchtansatz für das kommende Jahr vernichtet.

Ziergehölze, immergrüne Gehölze und Stauden aller Art

* > Im Laufe des Monats erhalten die Rosen die letzte Düngergabe für dieses Jahr. Es sollte aber kalireicher Volldünger mit wenig Stickstoffanteil sein. So können die neuen Triebe bis zum Herbst gut ausreifen. Nicht ausgereifte Triebe erfrieren, auch wenn es ein milder Winter ist. Der ausgestreute Dünger muß durch Gießen, wenn kein Regen in Aussicht ist, schnellstens in den Wurzelbereich kommen.

* > Wer seine Laubholzhecken wegen Vogelnestern noch nicht schneiden konnte muß es jetzt nachholen.

* > Jetzt in der zweiten Julihälfte ist die richtige Zeit gekommen, um Schwertlilien zu teilen. Zum Ausgraben nimmt man eine Grabegabel. Danach wird der Wurzelstock geteilt. An den abgeteilten Stücken werden die Blätter um ca ein drittel gekürzt, sodass die Außenblätter kürzer sind als das Mittelblatt. Die Wurzeln kürzt man auf ungefähr eine Handbreit, breitet sie auseinander und drückt sie fest an. Gepflanzt wird so tief, daß die obere Hälfte der Rhizome zu sehen ist. Besonders wichtig bei schweren Böden. Anschließend gut angießen, damit sich die Wurzeln mit der Erde eng verbinden können.
Bei abgeblühten Stauden müssen die Stiehle sofort und so tief wie möglich abgeschnitten werden. Es darf sich kein Samenansatz bilden, weil es die Pflanze schwächt und besonders gut sieht es auch nicht aus.

* > Dahlienblumen sind oft Opfer der Ohrwürmer. In manchen Gegenden werden sie auch Ohrenkneifer genannt. Sie sind zwar im mancher Hinsicht teilweise erwünscht, weil sie auch Schädlinge bekämpfen, aber sie können eben auch großen Schaden an den Dahliengewächsen verursachen.
Abhilfe geht mit einer einfachen Falle: Man nimmt Blumentöpfe von 10 cm Durchmesser, die man auf die Pfähle stülpt, die zum Binden der Dahlien vorhanden sind. Das Bodenloch der Töpfe muß mit Klebestreifen, Fensterkitt oder anderen Marerialien verschlossen werden. Das Innere der Töpfe füllt man mit Holzwolle. Da die Ohrwürmer Nachtaktiv sind, verkriechen sie sich gerne in solche Behausungen, wenn es hell wird. Man muß nur regelmäßig morgens die Fallen kontrollieren und bei Befall entleeren.

Zimmer- und Balkonblumen

* > sollte man bei größeren Philodendronarten und Gummibäumen jetzt im Juli darauf achten, daß sie viel Wasser und Nährstoffe brauchen. Wassermangel erkennt man sofort an Vergilben und Abwerfen der unteren Blätter. Sie dürfen also nicht trocken werden. Wöchentliche Düngergaben vertragen sie sehr gut und danken es mit üppiges Wachstum. Bitte aber die Gebrauchsanweisungen beachten. Viel hilft nicht immer viel.

* > Wenn Grünpflanzen im Fenster einseitig wachsen, sind sie nicht krank. Es liegt nur am Licht. Um dem zu begegnen und eine gute Form zu behalten, müssen sie täglich gedreht werden.

* > Gloxinien zählen zu den schönsten blühenden Zimmerpflanzen im Sommer. Sie brauchen einen hellen Platz, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Das vertragen sie nicht. Mitten im Zimmer ist es zu dunkel, die nachfolgenden Blüten entwickeln sich schlecht und der leuchtende Farbton wird auch nicht erreicht. Für ausreichend Wasser muß gesorgt werden. Sie ist ein wahrer Säufer.

* > Becherprimeln, die jetzt auch im Handel zu bekommen sind, brauchen den gleichen Standort wie die Gloxinien. Der Unterschied ist das Gießen. Sie brauchen ganz wenig Wasser und werden erst gegossen, wenn die Oberfläche trocken ist. Dann aber nur soviel, daß die Erde feucht ist. Ist die Erde zu naß, werden die Blätter gelb und die Pflanze geht ein.

* > Zimmerpflanzen und Urlaub. Wie beuge ich dem Vertrocknen vor? Gut ist es, wenn man Freunde oder Nachbarn hat, die ab und zu nach den Pflanzen sehen können und gegenfalls gießen. Wer das nicht in Anspruch nehmen kann, muß vorbeugen. Im Handel gibt es inzwischen sogenannte Wasserspender. Ein einfacher und effektiver Kniff ist die Versorgung der Zimmerblumen mit Wasser über den Wollfaden. Man braucht dazu ein oder mehrere Gefäße die mit Wasser gefüllt werden.
Das eine Ende des Wollfadens steckt man in die Erde und das andere Ende wird so lang geschnitten, bis es auf den Boden des Wassergefäßes reicht. Wassergefäß und Blumentopf sollten dabei so dicht wie möglich nebeneinander stehen. Der Wollfaden transportiert langsam die Feuchtigkeit in die Erde bis das Wasser aufgebraucht ist. So wird immer eine ständige Feuchtigkeit im Blumentopf gehalten.

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