Wurmkisten erfreuen sich immer mehr an Beliebtheit. Natürlich nicht ohne Grund – denn es gibt keinen besseren Weg, Bioabfälle aus Küche und Garten selbst zu recyceln und damit guten Biodünger herzustellen. Man spart sich also das Geld für teuren Dünger aus dem Laden und sorgt gleichzeitig für gesteigerte Nachhaltigkeit im Haushalt und im Kleingarten!

Dieser Artikel bietet einige praktische Tipps und Tricks, wie man eine hölzerne Wurmkiste für den Kleingarten bauen und betreiben kann.

Regenwürmer in Komposterde

Welches Holz ist geeignet für die Wurmkiste für draußen?

Da Wurmkisten im Garten den Elementen ausgesetzt sind, eignen sich witterungsbeständige Holzarten wie z. B. Lärche oder Douglasie am besten. Es ist ganz wichtig, dass das verwendete Holz unbehandelt ist, sodass die Würmer und der Kompost keinen Chemikalien ausgesetzt sind. Ein Anstrich (selbst mit umweltfreundlichem Schutzlack) ist bei diesen Holzarten auch eher nicht nötig, und könnte den Kompost sogar daran hindern, durch das Holz zu atmen.

Muss man die Wurmkiste überwintern?

Kompostwürmer sind ziemlich pflegeleicht in Sachen Temperatur und Umgebung. Sie mögen es dunkel und feucht und vertragen Temperaturen zwischen 0 und 30 Grad, wobei zwischen 18 und 25 Grad am allerbesten ist.

Wenn die Temperaturen im Kleingarten also unter 0 Grad fallen, muss die Wurmkiste im Winter an einen Ort, an dem es mindestens 0 Grad hat. Zum Beispiel: in Garage, Keller oder im Haus.

Übler Geruch oder Schädlinge sind bei Wurmkisten kein Thema, wenn die Würmer mit dem richtigen Futter versorgt werden. Außerdem muss man den Wurmhumus nicht zwingend herausnehmen.

So kann er bis zur nächsten Kleingartensaison im Auffangbehälter bleiben (dadurch kann sich seine Qualität sogar noch mehr erhöhen). Oder man verwendet ihn im Winter nur für die Topfpflanzen im Haus.

Hölzerne Wurmkiste selber bauen

Es gibt viele verschiedene Bauarten und Baumaterialien für Wurmkomposter. Eine stapelbare Wurmkiste aus Holz ist eine sehr umweltfreundliche und pflegeleichte Variante, die nicht viel Platz wegnimmt und sich auch leicht überwintert lässt.

Die Maße und Anzahl der „Stockwerke“ des Kompostierers kann man je nach Belieben wählen, bzw. je nach der Menge des fütterbaren Bioabfalls, der in Küche und Garten anfällt. Ein stabiles Stapelsystem baut man z. B. mit Kanthölzern, die innerlich an den Ecken jedes Stapelbehälters angebracht sind.

Sie sollten etwa 2-3 cm über den Brettrand hinausreichen. Für den Boden jedes Behälters nimmt man Hasengitter anstelle von Holz, sodass die Würmer von einer Etage zu anderen wandern können.

Eigenbau einwer Wurmkiste

Zur Abdeckung der obersten Etage eignet sich ein aufklappbares Brett mit ein paar Luftlöchern, oder eine Art aufklappbares „Hausdach“. Dadurch werden dann die Küchen- und Gartenabfälle gefüttert.

Zange und Schrubendreher

Für das unterste Stockwerk baut man einen vierbeinigen Rahmen, dessen Boden ein feines Metallgitter hat. Beim Wurmkisten-Anlegen startet man vorerst mit nur der untersten Etage und gibt neben den Bioabfällen zuerst etwas zerkleinertes Zeitungspapier als Einstreu, ggf. etwas Sand und Bio-Blumenerde, und dann ein paar Kompostwürmer in diese. Das ist der Beginn der Wurmkultur.

Darunter stellt man einen flachen Kunststoffbehälter, der den fertigen Wurmhumus und die überschüssige Feuchtigkeit, den sogenannten „Wurmtee“, auffängt. Was im Auffangbehälter landet, kann dann zum Düngen im Kleingarten verwendet werden.

Sobald die unterste Etage voll ist, setzt man eine weitere Etage darauf, die man genauso mit Zeitungspapier und etwas Futter anlegt, wie die erste. Wenn die Würmer mit der Verwertung der unteren Kiste fertig sind, wandern sie nach oben und machen sich ans Werk mit den Küchen- und Gartenabfällen in dieser. Um die Bioabfälle zu verwerten, brauchen die Würmer je nach Umgebungstemperatur zirka 4-6 Monate.

Die unverarbeitete Biomasse, die nicht in den Kunststoffbehälter durchsickert und in der unteren Etage zurückbleibt, wenn die Würmer weggewandert sind, kann einfach in die obere Kiste gefüllt werden.

Die entleerte untere Etage setzt man danach oben auf die Wurmkiste drauf und befüllt sie, wenn die Würmer mit der Etage auf der sie sitzt, fertig sind – und immer so weiter.

Wurmkiste-Grafik

Wertvoller Wurmhumus

Wurmhumus ist unglaublich reich an Mikroorganismen und Nährstoffen. Das macht ihn zu einem wertvollen Verbesserer für die Erde von Garten- und Topfpflanzen. Wer eine Wurmkiste hat, muss keinen Dünger mehr kaufen und sorgt dafür, dass weniger Bioabfälle in der Tonne landen. So wird die Nachhaltigkeit im Haushalt und Garten gesteigert und der Kleingarten stets bestens versorgt.

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