Pflanzen- und Pflegetipps aus Opa´s Gartenzeit

Wie du bestimmt schon im ersten Teil gelesen hast, kann man nicht jede Pflanze nach dem gleichen Muster pflanzen und pflegen. So verhält es sich auch bei Stauden und Gehölzen.
Oft scheitert ein Erfolg an Bedingungen, die schon vor und während dem Pflanzen erfüllt werden sollten. Das und mehr kannst du jetzt an verschiedenen Beispielen nachlesen.

Stauden und Gehölze – Allgemein

Pflanzen, welche auf dem Postweg geschickt werden, sollten immer sofort ausgepackt werden. Wenn man sie nicht gleich einpflanzen kann, musst du sie folgendermaßen behandeln:

Gehölze werden teilweise mit oder ohne Wurzelballen geliefert. Mit Wurzelballen sind das „Containerpflanzen“ und ohne Wurzelballen sind es „Wurzelnackte Pflanzen“. Die letzteren bekommt man meistens auch in Gartenbaubetrieben vor Ort und sind billiger.

Das musst du beachten:

Gehölze ohne Wurzelballen werden sofort nach dem Auspacken an einem schattigen Platz eingeschlagen und kräftig angegossen. Das gilt auch bei einem Kauf in der nahen Gärtnerei.
Containerpflanzen werden an einem schattigen, windgeschützten Platz gestellt und gegossen. Zusätzlich kann man sie mit Erde oder Rindenmulch bedecken, um den Feuchtigkeitsverlust zu minimieren.

Stauden werden am besten in Obststiegen oder anderen Kisten nebeneinander an einem schattigen Ort gestellt und feucht gehalten.

Stauden und Gehölze müssen im Freiland bis zur Pflanzung aufgehoben werden, weil sie Freilandpflanzen sind.
Rosen bleiben bis zur Pflanzung in der Folienverpackung in einem kühlen Raum.

# Selbstverständlich sollte die Lagerung so kurz wie möglich gehalten werden. #

Pflanzen wachsen Beschwerdefrei an…

…wenn vor der Pflanzung der richtige Standort ausgesucht wird. Dabei hält man sich an die beigelegte Pflanzenbeschreibung. Die wichtigsten Kriterien sind dabei sonniger, halbschattiger, schattiger Standort, Wuchshöhe und Breite.
Die richtige Vorbereitung des Bodens je nach Pflanze ist die halbe Miete. Es geht im Prinzip darum, dass der Boden mit Nährstoffen angereichert wird. So schafft man die Grundlage für einen guten Start.

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Als erstes wird er gut aufgelockert und mit Komposterde oder Rindenhumus verbessert. Manchmal muss man auch auf Spezialerde zurückgreifen, wie z.B. bei Rhododendren. Das Pflanzloch muss immer nach allen Seiten doppelt so groß sein wie der Durchmesser des Wurzelballens bei Containerpflanzen.
Bei Pflanzen ohne Wurzelballen muss es so angelegt werden, dass die Wurzeln genug Platz haben. Ihre natürliche Wuchsform sollte nicht verändert werden.

Containerpflanzen werden vor dem Einsetzen in das Pflanzloch nochmals gründlich gewässert. Die Wurzeln der Pflanze ohne Erdballen werden im Pflanzloch in Abständen mit Erde bedeckt und durch Wasserzugabe regelrecht eingeschlemmt.
So bekommen die Wurzeln einen engen Kontakt mit der Erde und es entstehen keine Hohlräume.

Wenn nicht anders angegeben werden Pflanzen immer so tief gesetzt, wie sie vorher in der Erde standen.

Stauden sind winterharte und mehrjährige Pflanzen. Im Gegensatz zu Gehölzen sterben die meisten oberirdischen Teile im Winter ab. Ihre Kraft zum Neuaustrieb steckt in den Wurzelballen. Du darfst dich deshalb nicht erschrecken, wenn sie manchmal nicht gut aussehen nach dem Auspacken. Das ist aber völlig belanglos.

Bevor man sie pflanzt, müssen sie streng zurückgeschnitten werden. Meistens ist das aber schon gemacht worden. Sollten auf dem Transport Blätter angefault oder eingetrocknet sein, werden sie vorher entfernt.
Der Wurzelballen darf beim Pflanzen in das vorbereitete Pflanzloch nicht beschädigt werden. Wichtig ist das Angießen, auch wenn der Boden feucht ist.

Auch Stauden werden nur so tief gepflanzt, wie sie mal gestanden haben. Das kann man sehr gut am Ballen erkennen. Setzt man z.B. Pfingstrosen tiefer, blühen sie nicht.

Im Herbst gepflanzte Stauden brauchen unbedingt einen Winterschutz. Locker aufgelegtes Fichtenreisig eignet sich dazu sehr gut. Rindenmulch sollte man dazu nicht nehmen. Es verdichtet sich und die Staude kann schlimmstenfalls durch Fäulnis absterben.

Koniferen & Nadelgehölze haben…

…je nach Art verschiedene Ansprüche. Aus diesem Grund sollte man vorher in seinem Garten die Standortbedingungen überprüfen, die laut Katalog oder Webseite angegeben werden.

Die Lieferung der Nadelgehölze erfolgt meistens mit Erdballen, der weder gedrückt noch geworfen werden sollte. Man unterscheidet dabei zwei Arten. Entweder in Kunststoffcontainer oder in Ballentücher.

Kunststoffcontainer müssen natürlich vor der Pflanzung entfernt werde. Stellt man vorher fest, dass der Ballen sehr trocken ist, wird er solange ins Wasser gestellt, bis keine Blasen mehr aufsteigen.
Bei ballierten Pflanzen, so nennt man die andere Versandart, muss das nicht unbedingt gemacht werden. Die Pflanzung läuft etwas anders ab.

Die Tiefe der Pflanzgrube richtet sich wie immer nach der Topftiefe oder Anzuchttiefe. Auf keinen Fall tiefer.

Nach dem sich die Containerpflanze gut mit Wasser vollgesogen hat, wird der Topf entfernt. Das Pflanzloch mit Erde gefüllt und vorsichtig angetreten. Damit ein guter Bodenschluss an das Erdreich gewährleistet ist, wird reichlich Wasser zugegeben.

Ballierte Ballen sind mit einen Sack aus einem Material umgeben, das sich später in der Erde zersetzt. Der Ballen wird vorsichtig in die Pflanzgrube eingesetzt. Erst da wird der Sack am Stamm geöffnet und soweit wie möglich ausgebreitet. Der Rest der Pflanzgrube wird mit Erde aufgefüllt und regelrecht durch viel Wasser eingeschlemmt.

Bei beiden Arten muss die Pflanztiefe dabei überprüft und eventuell korrigiert werden. Nadelgehölze brauchen viel Wasser, da sie ein feinverzweigtes Faserwurzelsystem haben. Ein Gießrand erleichtert deshalb die ständige Versorgung mit Feuchtigkeit.

Häufig werden den Gehölzen kaum noch Beachtung geschenkt, wenn sie angewachsen sind. Dabei sind sie sogar nach einem Regen auf Wasser angewiesen. Denn oft bleibt der Boden unter den Zweigen zu trocken. Ganz wichtig ist die Zugabe von Wasser vor dem ersten Frost und in Perioden während des Winters wenn kein Frost ist.
Nadelgehölze wie auch alle anderen immergrünen Gehölze verdunsten auch über Winter durch ihre Nadeln Wasser. Im Gegensatz zu Obstgehölzen, die ja durch das Abwerfen der Blätter in so eine Art Winterschlaf gehen.

Viele Kleingärtner denken dann, dass ihr Nadelgehölz oder Konifere über Winter durch Krankheit oder Schädlingsbefall eingegangen ist. Meistens liegt es aber daran, dass sie schlicht vertrocknet sind.

Brombeeren

Brombeeren sind…

…nicht sehr anspruchsvoll an den Boden. Sie gedeihen in fast jedem normalen Gartenboden, soweit er Humusreich und frei von Staunässe ist. Eine Verbesserung des Bodens mit gesiebter Komposterde ist nur nötig, wenn es unbedingt erforderlich ist.

Wie bei allen anderen bisher beschriebenen Pflanzen ist das Anlegen der Pflanzgrube und die Pflanztiefe der Anleitung zu entnehmen. Sie lieben einen sonnigen und geschützten Standort, um das Ausreifen der Früchte zu fördern. Wobei es inzwischen Sorten gibt, wie die Navaho-Brombeere, der ein halber Tag Sonneneinstrahlung schon genügt.

Wenn die Bodenbedingungen stimmen, kann man sie an Hauswände, Zäune oder Mauern ranken lassen. Im Freiland brauchen sie eine Rankhilfe. Die kann aus Spanndrähten bestehen, die zwischen zwei kräftigen Pfählen gespannt sind. Die Höhe sollte aber mindestens 1,60 m sein. Der Abstand zwischen mehreren Pflanzen in der Reihe muss 2 m betragen, da sie starkwüchsig sind.

Das heißt auch, dass die Brombeere immer geschnitten werden muss. Ohne Schnitt besteht die Gefahr, dass die reifen Beeren immer kleiner werden und die Ernte immer weniger. Der Grund liegt meistens an zu vielen Trieben. Trotzdem Brombeeren eigentlich sehr resistent sind, werden sie dadurch schnell ein Opfer von Krankheiten und Schädlingen, wie die Brombeergallmilbe.

Auch das Düngen in kommenden Jahren spielt eine große Rolle. Irgendwann ist auch der gut vorbereitete Boden vor dem Pflanzen erschöpft. Irgendein Dünger, der vielleicht für einen kleinen Preis angeboten wird, ist meiner Meinung nach nicht immer günstig.

Ein organisch-mineralischer Dünger, abgestimmt auf Beerenobst, wie „GP Pflanzenfutter für Beerenobst“ von

www.poetschke.de
unterstützt die Pflanze bei der Abwehr von Krankheiten.

Obstbäume sind…

…laubabwerfende Gehölze. Das Einpflanzen und vor allem die späteren Schnitt- und Pflemaßnahmen der einzelnen Obstarten kann man nicht allgemein beschreiben. Dazu sind die Unterschiede zu groß. Die beigelegten Anweisungen beziehen sich meistens nur auf die Bodenqualität, das Einpflanzen und den Standort.

Da gerade bei Obstbäumen der spätere sachgemäße Schnitt wichtig für guten Ertrag ist, sollte man sich beraten lassen oder im Internet nach den richtigen Schnittmaßnahmen suchen.

Gute Versandgärtnereien, wie




haben oft ausführliche Anleitungen dazu. Diese PDF – Dateien kann man sich kostenlos herunterladen oder ausdrucken.

Alle Obstarten und deren Sorten haben aber eines gemeinsam. Es sind Veredlungen. Größtenteils liegt die Veredlungsstelle ca. 10 cm über den Boden.
Diese Veredlungsstelle nennt man auch Knoten und der darf niemals beim Pflanzen in den Boden kommen.

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In dem Fall würde die aufgepfropfte Edelsorte durchbrechen, so der Fachausdruck. Das bedeutet, dass diese neue Sorte Wurzeln bildet. Es kommt dann zu einem stärkeren Wuchs und der Fruchtansatz wird geringer. Noch schlimmer – er kann sich um Jahre verzögern. Der gewollte Einfluss der Unterlage (von der Veredlungsstelle bis zur Wurzel) für das Wachstum der Edelsorte ist somit unterbrochen.

Hiert gibt es noch mehr Ratschläge:

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Auch bei Stauden und Gehölzen muss man einiges beachten, wie du gelesen hast. Ich würde mich über deine Meinung dazu freuen. Schreibe einfach einen Kommentar und Teile den Artikel.

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