Der kalendarische Frühling hat begonnen und damit auch die Pflanzzeit!
Durch die lang anhaltende Kälteperiode ist die Frühlingsbepflanzung in diesem Jahr an vielen Stellen einfach ausgefallen. Die winterliche Dekoration zierte länger als gewohnt Kästen und Vorgärten, die Sträucher zogen sich nach anfänglichem Treiben schnellsten wieder zurück und beginnen erst jetzt so nach und nach ihre Blüten zu entfalten.
Das Mandelblütenfest an der Weinstraße musste verschoben werden, die viel beachtete Kirschblüte in Schwetzingen lässt ebenfalls auf sich warten. Wann gab es das schon, daß die Schneeglöckchen von Weihnachten an, was viel zu warm war, bis in den April geblüht haben?
Wer aber seinen Garten mit neuen Gehölzen, Obstbäumen oder Beerensträuchern bestücken möchte, sollte sich jetzt kümmern, jetzt gibt es die beste Auswahl. Gärtnereien und Pflanzen-Center bieten ein reichhaltiges Sortiment an. Staudenbeete können erneuert oder mit neuen Pflanzen ergänzt werden.
Die Beete werden vorbereitet und der Boden muß gründlich gelockert werden. Auf Düngergaben sollte noch bis zum Ansteigen der Bodentemperaturen auf kontinuierlich ca. 10 Grad gewartet werden.
Vertrocknete und abgestorbene Pflanzenteile werden abgeschnitten und entsorgt.
Die Kübelpflanzen, die im Keller oder in der Garage über den Winter ausharren mussten können so langsam auf die Freilandsaison vorbereitet werden. Dünne und kranke Triebe werden kräftig zurückgeschnitten. Die Pflanzen hell stellen und wieder etwas mehr gießen. Zum Umtopfen ist nun der ideale Zeitpunkt. Töpfe nicht zu groß zu wählen, denn sonst investiert die Pflanze alle Kraft ins Wurzelwachstum.
Wem die Kübel ohnehin schon zu groß und schwer geworden sind, der sollte den gesamten Wurzelballen ringsherum etwas einkürzen und die Pflanze in frische, passende Erde, jedoch in den gleichen Topf einpflanzen. Wer einen sehr geschützten Platz im Freien hat, der kann robuste Pflanzen, wie Oleander, Citrus und Oliven nun schon raus stellen. Bei Nachtfrostgefahr jedoch noch immer an ausreichenden Schutz denken!
Schon mit wenig Aufwand lässt sich im Garten vieles verändern indem die vorhandenen Accessoires neu angeordnet, frisch gestrichen und mit Neuem ergänzt werden. Sogar mit ausrangierten Möbel (Gartenmöbeln) können tolle Akzente gesetzt werden.Wer es versäumt hat im Herbst Zwiebeln in Kübel, Kästen und Rabatten zu setzen, kann nun mit vorgetriebenen Tulpen, Narzissen und Hyazinthen im Topf die Lücken schließen und so schnell Farbe in die Landschaft zaubern.
Hallo Gerhard,
erst einmal herzlichen Dank für all deine tollen Tipps zum gärtnern und diesen super Blog.
Eine Frage habe ich tatsächlich. Ich habe mir 2 Weinreben bestellt und ein kleines
Apfelbäumchen. Bei beiden sieht man noch nichts von Knospen. Lohnt sich das einpflanzen jetzt noch oder haben sie eventuell im Wintergarten zuviel Frost abbekommen während der Wartezeit?
LG Hilde
Hallo Hilde,
danke für den Kommentar und die Anfrage. Ich will versuchen, es so kurz wie möglich zu sagen. Ich gehe mal davon aus, daß beide Pflanzen, sowohl die Weinreben als auch der Apfelbaum in Töpfen kamen. Und da Du sie ja im Wintergarten hattest, können sie ja nicht dem direkten Frost ausgesetzt gewesen sein. Wenn Du sie ab und zu etwas gegossen hast, dürften sie auch nicht vertrocknet sein.
Zur Pflanzzeit ist zu sagen, daß es jetzt genau die richtige Zeit ist, wenn der Boden frostfrei ist und die Erde sich etwas erwärmt hat.
Weinreben werden unter normalen Bedingungen schon Mitte März gepflanzt, aber in diesem Jahr verzögert es sich um vier Wochen. Hier mal ein paar wichtige Stichpunkte zu Weinreben.
– In unseren Breiten sollten es immer frühreife Sorten und passend zum jeweiligen Gebiet sein, wegen dem manchmal ungüstigen Sommerwetter. Sonst kann es passieren, daß sie nicht ausreifen. Bevorzugt sollten sie an eine Südwand an einem Spalier gepflanzt werden.
– Vor dem Einpflanzen der Reben, muß eien Pflanzgrube ausgehoben werden, ähnlich wie beim Bäumepflanzen, allerdings etwas größer. Pro Rebe braucht man eine Pflanzgrube die 100 cm lang, 50 cm breit und 50 cm tief ist. Wenn das fertig ist, muß die Sohle auch umgegraben werden. Denn Weinreben brauchen gut wasserdurchlässigen Boden.
– Beim Ausheben sollte man die Erde der ersten 25 bis 30 cm, von oben gesehen, auf einen extra Haufen werfen und sie später mit Komposterde oder gut verrottenden Stalldung mischen. Diese gemischte Erde wird nach Fertigstellung der Pflanzgrube wieder da hineingegeben.
– Vor dem Pflanzen kürzt man etwas die Wurzeln und pflanzt sie in einem Abstand von ca. 40 cm vom Spalier, 30 cm tief und schräg in Richtung des Spaliers. Sollten mehrere Triebe sein, dann werden alle schwachen Triebe entfernt. Es darf nur der stärkste Trieb bleiben.
– Sind es veredelte Pflanzen, dann dürfen sie nicht so tief gesetzt werden. Die Veredlungsstelle muß 6 bis 8 cm über der Erde sein.
– Der nun aus der Erde herausragende Teil wird bis auf zwei Augen gekürzt. Der Schnitt muß zwischen 2. und 3. Auge sein. Wird er zu weit in Richtung 2. Auge gemacht, trocknet das Auge ein.
– Danach ist starkes Angießen notwendig. Zuletzt wird noch eine Deckschicht aus Torf oder kurz geschnittenden Stroh drauf gegeben, damit die Pflanzen vor Nachtfrösten geschützt sind. Das fördert das Anwachsen der Reben. Allerdings sollte man den Winterschutz nicht zu lange lassen, da die Reben sehr schnell neue Triebe bringen und bei erneuten Nachtfrösten erfrieren. Durch das rechtzeitige Entfernen verzögert man so den zu schnellen Austrieb.
Obstbäume können natürlich jetzt auch gepflanzt werden, wenn der Boden frostfrei ist.
Die Pflanzanleitung kannst Du Dir nochmal unter “Monatlichen Gartenratschlag für März” ansehen.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Ich würde es auf alle Fälle versuchen. Vom Äußeren her kann man es nie sehen.
LG Gerhard