Wenn es draußen kalt und die Landschaft weiß ist, kann man sich auf einfacher Art und Weise ein Frühlingsfeeling in das heimische Wohnzimmer zaubern. Das ist eine jahrhunderte alte Tradition.
Im 17. Jahrhundert haben die Holländer Hyazinthenzwiebeln auf dekorative oben verengte Gläser, die nur mit Wasser gefüllt waren, zum Treiben gebracht. Die Treiberei ist ja nicht schwierig, denn alles was die Blumen zum Austreiben und Blühen brauchen, steckt in den Zwiebeln. Und so muß man kein Fachmann sein, um sich an den Frühlingsblüten zu erfreuen.
Und so geht es: Man füllt abgekochtes Wasser ins Glas und etwas kleingeriebene Holzkohle. Diese speziellen Gläser bekommt man im Fachhandel. Sie sind in der oberen Hälfte verengt, damit man die Hyazinthenzwiebel einsetzen kann ohne das sie nasse Füße bekommen. Man füllt nur soviel Wasser ein, dass zwischen Zwiebel und Wasserstand knapp 0,5 cm Platz ist. Dann bekommt die Zwiebel das sogenannte Hyazinthenhütchen aufgesetzt.
Wenn das alles getan ist, stellt man die Gläser dunkel und kühl. Nach 6 Wochen bringt man das Glas ins Wohnzimmer. Das Hütchen bleibt solange drauf, bis es von dem Trieb angehoben wird. Nach etwa 10 Wochen blühen die Hyazinthen.
Auch ein Vortreiben von Tulpen, Narzissen und Krokussen funktioniert mit dem gleichen Prinzip. Der Unterschied ist, dass man hier Gefäße mit sandiger Erde nehmen muss. Wichtig ist auch bei diesen Pflanzen, dass die Gefäße zum Einwurzeln an einem dunklen kühlen Ort stehen, 8-10 °C sind ideal. Die Erde immer feucht halten und beim Treiben auf Gläsern muß verdunstetes Wasser nachgefüllt werden, damit immer der gleiche Wasserstand vorhanden ist.
Eines ist allerdings ganz wichtig, damit man Erfolg hat. Man kann nicht irgendeine Zwiebel, vielleicht aus dem Garten, nehmen. Es können nur Blumenzwiebeln genommen werden, die speziell zum Treiben anbeboten werden. Denn diese haben eine Kältebehandlung hinter sich.