Kartoffeln im Garten anbauen?

Ist das noch zeitgemäß; wo es sie ja in jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Eigentlich – Ja. Denn nüchtern betrachtet weiß so mancher Anfänger in seinem Kleingarten nicht, wie sie gesetzt werden.

Außerdem kann man auch den Kindern zeigen, wie so etwas angebaut, gepflegt und später geerntet wird.

So verstehen sie, wie so eine Frucht heranwächst und was es für Arbeit macht bis zur Ernte. Vielleicht lernen sie dadurch, dass Lebensmittel nicht dazu da sind, sie einfach wegzuschmeißen, weil das Auge mal wieder größer war als der Magen.

Eine weitere Möglichkeit hast du im Garten, wo andere nur von träumen. Du kannst auch mal seltene Sorten probieren, wie blaue oder rote Kartoffeln. So etwas bekommt man in keinem Geschäft oder nur selten zu kaufen.

Saatkartoffeln werden in warmen Gegenden schon im April gesetzt. In höheren Lagen sollte man schon bis Anfang Mai warten. Die Gefahr durch Nachtfrost ist noch zu hoch. Was für den Boden gar nicht gut ist, ist ein ungenutztes und leeres Beet. Das kann man als pfiffiger Kleingärtner ändern.

Kartoffeln anbauen
Sähe ab Mitte Februar bis Anfang März Puffbohnen aus.

Sie sind robust und frostfest und sammeln aus der Luft den Stickstoff, den sie mit Hilfe der Bakterien an ihre Wurzeln anheften. Dieser Stickstoff kommt später den Kartoffeln zugute.

Diese Puffbohnen oder auch Ackerbohnen genannt, werden auf dem Beet in Reihen mit 1 m Abstand und in der Reihe mit einem Abstand von 10 cm gesät. Zwischen den großen Reihenabständen kann der erste Rasenschnitt ausgestreut werden. Dieser wird gern von Regenwürmern als Nahrung genommen und sie sondern dabei Nährstoffe für Pflanzen ab.

Ist die Zeit zum Stecken der Saatkartoffeln ran, dann steckst du sie in der Mitte zwischen den Puffbohnenreihen. Im Juni sind die Bohnen meistens soweit, dass man sie ernten kann. Nach der Ernte wird das Kraut nur abgeschnitten und du lässt es zwischen den Kartoffelreihen liegen. Dadurch wird der Boden gemulcht und gibt Nährstoffe an die Kartoffelpflanze ab. 

Zusätzlich ist jetzt Platz für die Kartoffelpflanze entstanden. Ihr Laub ist immer gut durchlüftet und die Gefahr der Braunfäule ist gering.


Quecken werden nicht gern gesehen im Garten

Die Ursachen ist, dass sie fast unverwüstlich sind. Sehr mühevoll ist es, sie restlos auszugraben, um sie wieder aus dem Garten zu verbannen. Sie sind sehr widerstandsfähig und schon ein kleines Wurzelstück reicht, um neu auszutreiben. Wenn so ein kleines frisches Wurzelstück dann noch in den Kompost gelangt, sieht er bald wie eine Wiese aus.

Und dabei könnte man einen heilsamen Humus aus den Queckenwurzeln gewinnen, wenn man das Austreiben der Wurzeln verhindern könnte. Die Sache ist nicht neu. Früher wurden so ein Queckenkompost extra angelegt um kränkelnden Pflanzen und Bäume zu helfen. Oft wurde der Humus genutzt, um z.B. bei Pfirsichen die Kräuselkrankheit zu bekämpfen.

Der Grund für diese „Pflanzenmedizin“ ist, dass Quecken viel Silizium enthalten. Um einen solchen Queckenkompost zu gewinnen, musst du sehr sorgfältig arbeiten. Und du brauchst etwas Platz zum späteren Umsetzen. Denn das wird ein offener Komposthaufen, wie du gleich lesen kannst.

Um den Boden nach unten zu schützen, werden 2 – 3 Schichten unbedruckter Karton gelegt. Darauf werden ca. 20 cm dick die Quecken mit Wurzeln geschichtet.

Aber so, dass sie nicht über den Rand des Kartons herausragen!

Als nächstes wird etwas fert​​​​​iger Kompost gestreut. Dadurch bekommt man die Bodenbakterien in den Haufen, die man dazu braucht.

Weiterhin wird dann etwas Kalk und etwas grünen Rasenschnitt zugegeben. Als Ersatz für Rasenschnitt gehen auch frische grüne Pflanzenteile. Mit zusätzlichen Horndünger wird die Zeit der Verrottung verkürzt.

Danach wird in der gleichen Reihenfolge die nächste Lage oder Lagen gebracht, bis der ganze Haufen gut 1 m hoch ist. Darauf kommt aus normaler Gartenerde ein ca. handbreite Schicht als Abdeckung.

Dieser ganze Haufen wird jetzt mit einem dicken schwarzen Unkrautvlies großzügig abgedeckt. Bedeutet nichts anderes, dass auch der Boden um den frisch aufgesetzten Kompost mit abgedeckt wird. Der Vorteil des Vlies ist, dass es wasser- und luftdurchlässig ist, aber kein Licht. Solltest du nur dünnes Unkrautvlies besitzen, dann nimm es doppelt.

Diese Maßnahme ist wichtig, da Quecken sehr robust sind und die kleinste Lichtquelle nutzen, um weiter zu wachsen. Nach mehrmaligen Umsetzen ist der heilsame Humus nach ca. 1 Jahr fertig.


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