Das solltest Du wissen!

Du hast dir überlegt einen Hanggarten anzulegen und fragst dich jetzt, wie du am besten vorgehst? Du möchtest wissen, was es beim Anlegen eines Hanggartens alles zu beachten gilt?

Hang mit einer langen Treppe

Ein Hanggarten ist ein angelegter Garten, der an einem natürlichen oder menschengemachten Hang umgesetzt wird. Bei einem Hanggarten musst du ein besonderes Augenmerk auf folgende Dinge richten: Stützmauern, Treppen, Wege und Pflanzen.

Was du genau bei der Anlage eines Hanggartens beachten solltest, liest du im folgenden Artikel.

Was ist überhaupt ein Hanggarten?

Ein Hanggarten ist ein vom Menschen angelegter Garten an einem Hang. Dieser Hang kann natürlicher Natur sein, aber auch künstlich angelegt werden.

Zeichnung mit Blumen

Mit einem Hanggarten verschönerst du Flächen in deinem Garten, die normalerweise nur aus Wiese bestehen und Gefälle besitzen. Hanggärten sorgen für Struktur und Abwechslung in deinem Garten.

Sollte ich mich für einen speziellen Stil entscheiden?

Am besten entscheidest du dich für einen Stil, der zu deinem Haus passt. So passt sich dein angelegter Hanggarten bestens in das Landschaftsbild ein und bereitet dir lange Freude.

Hangtreppe mit Portalen

Folgende Stile sind aktuell sehr populär:

Mediterraner Stil

Beim mediterranen Stil werden vor allem warme und helle Farben beim Stein bevorzugt. Sandstein und heller Kalkstein sind hier das Mittel der Wahl.

Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano bieten sich bestens als Pflanzen an. Die Wege gestaltet man mit hellem Kies. Und wer möchte, baut sich noch eine Sitzecke in den mediterranen Traum hinein, um sich mit den Liebsten unter Olivenbäumen zu entspannen.

Moderner Stil

Moderne Bauten zeichnen sich heutzutage durch schlichte Eleganz, klare Formen und minimalistische Gestaltungselemente aus. Bei der Farbgebung wird oft auf starke Kontraste gesetzt: weiß, schwarz, grau kommt oft zum Einsatz.

Viel gepflegter, saftig grüner Rasen, gepaart mit Gabionen und Buxbüschen, gliedert sich in eine mit Betonsteinen gestaltete Hügellandschaft oder klar strukturierte Terrassenform ein. Die Bepflanzung ist oft minimalistisch und zurückhaltend.

Ländlicher Stil

Der ländliche, warme und farbenfrohe Stil wird hauptsächliche durch Klinkersteine geprägt, die die Struktur für farbenprächtige Blumenbeete schafft. Polsterstauden verschönern das Beet.

Besondere Akzente können im ländlichen Steingarten durch Dekor-Holzelemente wie zum Beispiel eine Holzbank oder ein Wagenrad gesetzt werden.

Interessant zu wissen: Mit deinem Hanggarten wirst du automatisch zum Naturschützer. Denn dein Hanggarten bietet vielen Tierarten im Garten einen wunderbaren und geschützten Lebensraum. Gerade die warmen Steine bieten vielen Insekten und auch Reptilienarten wie der Zaun- oder Smaragdeidechse ein natürliches Refugium.

Der Bau des Hanggartens – Den Hanggarten terrassieren

Als Erstes musst du deinen Hanggarten terrassieren. Das bedeutet, dass du ebene Flächen in den Hanggarten einarbeitest, die du dann mit den Stützmauern voneinander abtrennst.

Ist der Hang besonders steil, werden mehr als zwei Ebenen nötig sein. Ist das Gefälle jedoch nur seicht, können schon zwei Terrassen ausreichen.

Solltest du dir das Terrassieren nicht zutrauen, ist es unter Umständen sinnvoll, einen Fachbetrieb hinzuziehen. Ansonsten ist es empfehlenswert, dass du dir einen Minibagger ausleihst.

Ist das Gefälle nicht allzu steil, reicht auch eine Zweiteilung der Fläche mit einer Stützmauer von ungefähr 80 cm. Hier kannst du auch selbst mit dem Spaten aktiv werden.

Extratipp: Einen Hanggarten baut man immer von unten nach oben! Fange unten an und arbeiten dich nach oben vor!

Stützmauern anbringen – Eine Wissenschaft für sich

Nachdem du den Hanggarten terrassiert hast, ist es jetzt an der Zeit, die Stützmauern anzubringen. Auch dies ist ein herausforderndes Unterfangen.

Sofern du keinerlei Erfahrung und Wissen in diesem Bereich hast, ist die Hinzuziehung eines Fachmanns ebenfalls eine gute Wahl.

Halbrunde Hangtreppe

Zunächst einmal solltest du darauf achten, dass das Material der Mauern dasselbe ist wie das der Treppen. So hast du anschließend ein einheitliches, ästhetisches Erscheinungsbild.

Was musst du also unbedingt beachten? Eine Steinmauer sollte immer über eine Drainage verfügen. Mit diesem Schutzsystem hältst du Wasser von der Wand fern.

Bei einem Hang läuft das Wasser hinab und wird so mit der Zeit die Stützmauer in Mitleidenschaft ziehen. Die Mauer wird bauchförmig, gibt mit der Zeit nach und wird irgendwann einem Hangrutsch nicht mehr standhalten können.

Die Drainage wird in der Regel aus der dem Hang zugeneigten Seite der Mauer angebracht. Hierfür eignet sich gewöhnlicherweise Kies. Bei hohen Mauern ab einem Meter benötigst du zudem ein Fundament, am besten aus Schotter. Dieses Fundament sollte sehr tief in das Erdreich reichen, um die 80 cm und frostfrei gestaltet sein.

Alternativ kannst du auch Gabionen verwenden. Diese mit Steinen gefüllten Drahtkörbe benötigen in der Regel keine Drainage und halten großem Hangdruck stand.

Treppen und Wege gekonnt anlegen

  • Wie oben schon erwähnt, solltest du darauf achten, dass du für die Treppen und Wege dieselben Materialien verwendest wie für die Stützmauern.
  • Gerade bei Hanggarten solltest du für die Wege auf Splitt oder winzigen Kies bzw. Sand verzichten. Bei starken Regenfällen wird dieses leichte Material zu schnell heruntergespült. Setze lieber auf festere Elemente wie Bodenplatten aus Naturstein oder grobe Kieselsteine.
  • Bei den Treppen solltest du vor allem auf das richtige Verhältnis zwischen Stufenhöhe und Stufentiefe achten. Dieses sollte 2 zu 3 betragen. Wenn die Stufe zum Beispiel 20 cm hoch ist, sollte sie 30 cm tief sein.

Die richtigen Pflanzen auswählen – Stil beachten und vor allem Hangausrichtung

Kurze Hangtreppe

Als Erstes musst du die Hangausrichtung betrachten. An einem Südhang kannst du fast alle sonnenfreudigen Pflanzen in die Erde bringen. Ein Nordhang hingegen setzt dir natürliche Grenzen auf: Hier sind z. B. Efeu, Dickmännchen und Kriechspindel die richtige Wahl.

Dann sollten die Pflanzen natürlich zu deinem ausgewählten Stil passen: Ein Efeu eignet sich zum Beispiel besser für moderne Hanggärten. In einem mediterranen Hanggarten machen sich hingegen Kräuter wie Thymian, Oregano oder sogar ein kleines Olivenbäumchen besser.

Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sondern erfüllen auch einen weiteren Zweck: Sie befestigen mit ihren Wurzeln den Hanggarten und bremsen starke Winde aus und schützen den Garten somit vor Erosion und Abtragung.

Fazit

Einen Hanggarten anzulegen ist ein recht anspruchsvolles Unterfangen, das du mit der richtigen Planung verwirklichen kannst. Solltest du dir bei dem einen oder anderen Schritt unsicher sein, lohnt es sich, einen Fachmann zurate zu ziehen.

Mit dem richtigen Wissen, dem passenden Gerät und den geeigneten Materialien und Pflanzen wirst du dir deinen Traum-Hanggarten anlegen. Viel Erfolg dabei!

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