Nachdem wir nun über die Auswahl und den Standort von Zimmerpflanzen viel gelesen haben, geht es heute in der letzten Folge mit einigen wichtigen Tipps weiter. Da wir ja immer davon ausgehen müssen, dass in unseren Räumen nicht nur eine Pflanzenart sondern verschiedene vorhanden sind, geht es nicht nur um Standorte und Lichtverhältnisse, sondern auch um die Pflege der Pflanzengemeinschaft.
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Die Pflege beginnt schon beim Gießen

Wasser ist für alle Pflanzen lebenswichtig. Da sie aber unterschiedliche Bedürfnisse haben, ist auch der Bedarf an Wasser unterschiedlich. Und hier werden schon im Vorfeld die meisten Fehler gemacht. Das manchmal durch Trockenheit Pflanzen eingehen, kann schon mal passieren. Aber die größten Schäden werden durch zu großzügiges Gießen gemacht.

Die Folge ist Staunässe. Die Erde versottet und wird luftundurchlässig. Sauerstoffmangel an den Wurzeln führt dazu, dass die Pflanzen kümmern. Wenn man jetzt nicht eingreift kann es zu Wurzelfäulnis kommen. Leicht zu erkennen an braun-gelbe Flecken, die sich vom Blätterrand her ausbreiten. Leider ist es dann nur noch einen Versuch wert, die Pflanzen zu retten.

Die Maßnahme dazu ist, den Wurzelballen abtrocknen zu lassen. Man nimmt sie aus ihren Topf, legt sie um, am besten auf eine dicke Unterlage Zeitungspapier. Da es bis zu einer Woche dauern kann, muss sie luftig, zugluftfrei und schattig liegen. Sonne würde sie nur zusätzlich belasten. Wenn die äußere Erdschicht krümelig wird und abfällt, kann man auch die abgestorbenen Wurzeln erkennen und entfernen.

Dabei darf aber der innere Wurzelballen mit den noch funktionstüchtigen Wurzeln nicht gelockert werden. Die Pflanze wird dann in den gesäuberten und mit neuer Blumenerde gefüllten Topf ohne zusätzlichen Dünger gesetzt. Analog zu ihrem jetzigen Wurzelballen muss sie zurückgeschnitten werden, da dieser jetzt kleinere Ballen die Pflanze in dem vorherigen Zustand nicht ernähren kann.
Dabei wird natürlich auch das Blattwerk, was schon angegriffen ist, entfernt. Nach dieser Maßnahme muss sehr vorsichtig gegossen werden – weniger ist besser als viel.

Trotzdem funktioniert diese Rettungsmaßnahme nicht für jede Pflanze, deshalb kann man diese Schäden durch richtiges Gießen schon im Vorfeld verhindern.

Wie häufig muss gegossen werden?

Grundsätzlich muss man sagen, dass es keine festen Regeln gibt. Das Gießen der Pflanzen hängt an erster Stelle davon ab, wie der Blumenfreund sich mit den Wünschen der Pflanze vertraut gemacht hat. Man sollte sich schon beim Kauf beim Fachverkäufer erkundigen, einschlägige Literatur dazu besorgen oder im Internet recherchieren.
Es gibt eben Pflanzen die sehr Wasser bedürftig sind, wie Azaleen oder Hortensien und solche, die gerne auch mal trockener stehen, als zu nass – zum Beispiel der Gummibaum.

Eine weitere Rolle spielt die Erdmischung. Durchlässige sandige Erde trocknet schneller aus wie torfhaltiges Substrat. Dementsprechend muss man mit der Dosierung des Wassers umgehen.
In ihrer Wachstumsphase ist der Wasserverbrauch höher aber sie unterliegen auch dem Standort. In einem wärmeren Raum ist der Verbrauch höher.
Im Winterhalbjahr, wenn das Wachstum weniger ist, muss das Gießen auch weniger werden. Verschiedene Pflanzen können nur in kühlen Räumen überwintern. Hier müssen sie so trocken wie möglich gehalten werden.
Alles richtige Gießen nützt jedoch nichts, wenn man das Wurzelwerk nicht beobachtet. Wenn der Wurzelballen nur noch aus Wurzeln besteht, die vielleicht auch schon durch das Wasserabzugsloch wachsen, dann wird es höchste Zeit zum Umtopfen.

Ist Gießen von oben oder über den Untersatz besser?

Oft wird dazu gesagt, dass kann jeder machen wie er will. Bis auf zwei Ausnahmen ist es grundsätzlich zur Versorgung der Wurzeln besser, sie von oben zu gießen. In den meisten Fällen gibt es da keine Schwierigkeiten. Etwas vorsichtig muss man bei Alpenveilchen und Amaryllis sein, damit die Knolle nicht nass wird und beim Usambaraveilchen dürfen weder Laub noch Herz mit Wasser in Berührung kommen.
Aber mit der richtigen Zimmergießkanne mit langer Tülle und etwas Geduld ist auch das zu meistern. Die beiden erwähnten Ausnahmen sind das Bubiköpfen und die Korallenbeere. Sie werden besser über den Untersetzer mit Gießwasser versorgt.

Das Gießen sollte immer in den frühen Morgenstunden oder am frühen Vormittag stattfinden. Dann steht immer volles Licht zur Verfügung, was aber nicht mit vollen Sonnenlicht verwechselt werden darf. Pflanzen, die im vollen Sonnenlicht stehen, werden grundsätzlich nicht gegossen.

Pflanzen in Übertöpfen müssen besonders kontrolliert werden. Es besteht die Gefahr der Staunässe, da das überschüssige Gießwasser nicht ablaufen kann. Eine Schicht Kies oder Blähton zwischen Pfanzgefäß und Übertopf verhindert das.

Gießwasser darf niemals frisch aus der Leitung verwendet werden, da es zu kalt ist und zu einem Kälteschock im Wurzelbereich führt. Deshalb muss es zumindest Zimmertemperatur oder lauwarm sein. Auch der Härtegrad, den man sich bei seinen Wasserwerken sagen lassen kann, spielt eine Rolle. Vor allem Hortensie, Azalee und Kamelie brauchen ganz weiches Wasser. Die meisten unserer Pflanzen jedoch vertragen Wasserhärten bis mittelhart.
Nach wie vor ist Regenwasser das beste Gießwasser.

Wann und wie wird gedüngt?

Außer Licht, Wasser und Wärme brauchen die Pflanzen auch Nährstoffe, insbesondere in der Vegetationsphase. Das Angebot ist heutzutage groß. Von Flüssigdünger, mit der die Pflanzen mindestens einmal in der Woche gedüngt werden, bis zu Langzeitdüngern. Düngestäbchen halten 4 – 6 Wochen oder länger vor und sind manchmal schon mit Mitteln kombiniert, die vor Schadinsekten schützen.
Egal für welche Art Dünger man sich entscheidet, sie sorgen alle dafür, dass keine Hungerperiode oder Überdüngung eintritt.
Unbesorgt kann man über die Zusammensetzung der Dünger sein. Für eine ordentliche Versorgung steht immer an erster Stelle Stickstoff, dann Phosphor und an dritter Stelle Kali. Deshalb die Bezeichnung NPK – Dünger. Beachten muss man aber, dass auch Spurenelemente mit dazu gehören.

Diese vorher genannten Düngearten gelten aber nicht für spezielle Pflanzenarten, wie Kakteen oder Orchideen usw. Hier müssen spezielle Dünger verwendet, nach Gebrauchsanweisung dosiert werden und die Düngezeiten unterscheiden sich auch nach Wachstumsphase und Pflanzenart.

Zimmerpflanzen leben gefährlich

Zu der Pflege der Pflanzen gehört auch der vorbeugende Schutz. Das heißt, seine Pflanzen beobachten und auf Schädlinge kontrollieren.
Hierbei kann man keinen Unterschied zwischen Erd- oder Hydrokulturen machen. Blattläuse kann man sich ganz schnell mit einem Blumenstrauß aus dem eigenen Garten ins Zimmer holen.

Springschwänze können schon mit der vermeintlich sterilen Blumenerde aus dem Handel eingeschleppt werden. Spinnmilben sind so winzig und leicht, dass sie durch Wind bei einem geöffneten Fenster plötzlich auf unsere Pflanzen sind. Schadinsekten und Keime werden manchmal durch die gekauften Pflanzen mit eingeschleppt, trotzdem in den Gärtnereien alles mögliche getan wird, um das zu verhindern.

Pflanzen, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Pflege bekommen, wachsen kräftig und sind gesund. Sie werden selten befallen. Ist nur eine Pflanze dabei, die durch falsche Pflege vernachlässigt wird, haben die Parasiten leichtes Spiel und befallen die übrigen Pflanzen. Dann war auch die richtige Pflege der anderen Pflanzen umsonst.

Richtig sehen kann man diese Plagegeister nur mit einer Lupe. Wenn man sich nicht sicher ist, um was es sich handelt, setzt man am besten kombinierte Mittel ein. Bei eventuellen Pilzbefall muss man sich die Merkmale merken oder aufzeichnen, um sie dann Beratern oder anderen Experten zu zeigen.

Es gibt aber auch eine Reihe physiologischer Erkrankungen, die als Reaktionen auf Unverträglichkeiten irgend einer Art auftreten. Dazu gehören in den meisten Fälle vorher beschriebene Ursachen wie mangelhafte Belichtung, unregelmäßiges Düngen oder Überdüngen, falschen Dünger, der zwar die drei Hauptnährstoffe hat aber keine Spurenelemente aufweist. Auch kaltes Gießwasser, zu hohe Luftfeuchtigkeit und das nicht beachten der Ruhezeiten können zu diesen Erkrankungen führen.

Oft wird auch vom Stress der Pflanzen gesprochen, die dann besonders anfällig sind. In gewisser Weise stimmt das auch. Denn auch wir Menschen fühlen uns nicht wohl und werden schneller krank, wenn wir uns dem Stress länger aussetzen.



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