Der vorletzte Monat in diesem Jahr bricht an. Im Garten ist nicht mehr viel zu machen, aber trotzdem gibt es vorbereitende Arbeiten für den kommenden Winter. Hier ein paar Ratschläge, denn kleine Ursachen haben manchmal große Folgen.

Kleingärtner – Tipps

* > Die Gärten sollten unbedingt vor Hasen- und Kaninchen geschützt werden. Die Überprüfung der Zäune ist unbedingt anzuraten. Bei Holzzäunen ist es ratsam zusätzlich engmaschiges Draht anzubringen. Dabei muss man aber auch die eventuelle Schneehöhe mit beachten. Ist die Drahthöhe niedriger als die Schneehöhe, kommen die Tiere ohne weiteres in den Garten. Die meisten Schäden erleiden dann unsere Bäume durch Verbiss. Zusätzlicher Schutz für die Bäume ist auch das Umwickeln der Stämme mit Drahtgeflecht.

* > Wer keimfreie Komposterde haben möchte, muss sie auf alt hergebrachte Art, am besten in einem alten Waschkessel, dämpfen. Geht aber nur wenn sie noch nicht gefroren ist. Dann sollte man den Arbeitsgang auf das Frühjahr verschieben.

* > Schlösser, Türbänder und alles was sich bewegen muss, wird zumindest mit Öl bestrichen, damit es nicht über Winter einrostet. Fett, sogenanntes Staufferfett ist natürlich besser, weil es bei zwischenzeitlichen Tauperioden nicht so leicht ausgewaschen wird. Vorhängeschlösser schützt man nach dem Einölen am besten, wenn man sie in einen dichten Beutel einpackt. Wo die Möglichkeit ist, kann man auch eine zurecht geschnittene Gummiplatte aus etwas stärkeren Gummi über das Schloss anbringen. Sie wirkt dann wie ein schützendes Dach gegen Regen und dem Tauwasser.

* > Alle Wasserbehälter müssen leer gemacht werden. Sind sie fest am Boden verankert, muss man sie wasserdicht zudecken. Ansonsten reicht es, sie einfach umzudrehen. Wichtig dabei ist, dass die umgedrehten Fässer zumindest auf eine Seite auf einen Stein liegen, sodass die Luft zirkulieren kann.

* > Wasserleitungen müssen vor Eintritt des ersten Frosts abgestellt und entleert werden. Angebracht ist es auch, die Zapfstellen (Standrohre) zu verpacken wenn sie mitten im Garten stehen. Oft vergessen Kleingärtner, die eine eigene Wasseruhr im Garten haben, sie auch gegen Frost zu schützen. Sie sind meistens in einem Schacht, der aber nicht Frostsicher ist. Zusätzliches Einpacken der Wasseruhr mit Stroh oder alter Kleidung ist immer noch besser, als im nächsten Frühjahr eine zerfrorene Wasseruhr vorzufinden und damit zusätzliche Kosten für die Erneuerung.

* > Buchenlaub ist eine sehr gute Schutzdecke, da es sehr langsam verrottet und auch in gewissen Grenzen wasserabweisend ist. Vor allem für Stauden, die einen Frostschutz brauchen, sehr gut.

* > Wer eine freie Ecke im Garten hat, kann auch den Obstbaumschnitt, gemischt mit Laub, erst mal da lagern und so einen Unterschlupf für den Winterschlaf des Igels zur Verfügung stellen. Er wird es Dir im nächsten Jahr nach dem Aufwachen danken, indem er viele Schädlinge vertilgt.

Ratschläge für Gemüse

* > Der letzte Chinakohl muss im Keller eingeschlagen werden, bevor starker Frost kommt. Er verträgt zwar bis -8° aber im gefrorenen Zustand darf man ihn nicht ernten. Deshalb ist es besser ihn jetzt in den Keller zu bringen. Eingeschlagen wird er mit Wurzeln in feuchten Sand, der immer feucht gehalten werden muss. Der Abstand muss so gewählt sein, dass sich die Köpfe nicht berühren, da es sonst zu Faulstellen kommt.

* > Alle Kohlarten, außer Grün- und Rosenkohl, sind vor Frostbeginn zu ernten. Wer, wie im letzten Monatsratschlag zu lesen war, Wintersalat gepflanzt hat, muss jetzt für den Schutz sorgen. Geeignet dazu sind am besten Fichtenzweige, weil sie einmal vor der Wintersonne schützen und dadurch die Verdunstung durch die Blätter verringert.

* > Wer im Keller Rhabarber treiben möchte, muss jetzt 3-4 kräftige Pflanzen mit Erdballen, ob junge oder alte Pflanzen ist egal, nach dem Vergilben der Blätter ausgraben. Anschließend werden sie in einem kalten Schuppen oder ähnlichen Raum gelagert. Der geringe Frost, der dort eventuell eindringt, macht ihnen nichts aus. Im Gegenteil, sie werden dadurch treibwilliger. Lediglich muss man darauf achten, dass die Wurzelstöcke nicht austrocknen.

Hier verbleiben sie bis die Treiberei im Januar beginnt. Dann kommen sie in den Keller. Da werden sie dicht aufgestellt und die Zwischenräume mit feuchten Torf ausgefüllt, der immer feucht sein muss. Die Kellertemperatur sollte bei 10° – 14° liegen und er sollte dunkel sein. Je dunkler und wärmer der Raum, umso zarter und länger die Blattstiele.

Wissenswertes über Obst, Obstbäume & Co

* > Die Kontrolle unseres eingelagerten Obstes ist ständig vorzunehmen. Alle fauligen und stippigen Früchte sind zu entfernen. Die stippigen Früchte kann man noch verwerten sobald die ersten gelb bräunlichen Flecken zu erkennen sind. Wartet man damit zu lange, ist das Fruchtfleisch ungenießbar, weil es bitter schmeckt.

* > Ein guter Schutz gegen Frostrisse an den Stämmen unserer Obstbäume ist das Kalken. Damit wird verhindert, dass sich die Rinde durch die Sonne am Tag erwärmt. Durch den plötzlichen Abfall der Temperatur in der Nacht gibt es Spannungsrisse in der Borke. Vorher müssen aber die Stämme von abgestorbener Rinde befreit werden ohne junge Rinde zu verletzen. Das funktioniert am besten mit einer harten Bürste. Notwendig ist auch das Unterlegen von Tüchern. Unter der Rinde verstecken sich so manche Schädlinge, die dann anschließend vernichtet werden müssen.

* > Angebrachte Leimringe gegen den Frostspanner sind nochmal zu kontrollieren. Besonders auf ihre Klebefähigkeit und ob sich eventuell Blätter angesetzt haben, die dem Frostspannerweibchen als Brücke dienen.

* > Bevor der erste Schnee fällt müssen alle Obstbäume nochmal auf hängengebliebene und abgestorbene Früchte überprüft werden und vernichtet werden. Dazu gehört auch ein Überprüfen an der Erde auf eventuell abgefallene Früchte. Diese Früchte sind oft mit Monilia befallen und würden beim Hängenbleiben diese Krankheit verbreiten.

* > Der Herbst ist die günstigste Zeit um Himbeeren zu pflanzen. Je früher, um so besser wachsen die Pflanzen an. Dabei muss man unbedingt beachten, dass die Knospen an der Basis nicht ausbrechen. Diese Knospen sind wichtig für den Austrieb der Pflanze. Nach dem Pflanzen muss sofort der Pflanzschnitt gemacht werden. Man schneidet die Ruten bis auf etwa 30 cm Höhe zurück. Sollten zwei Triebe an einer Pflanze sein, wird nur einer behalten. Der andere Trieb wird bis zur Basis entfernt. Durch den Schnitt werden die Basisaugen im Frühjahr zum Austrieb veranlasst.

* > Kühle Keller eignen sich am besten für die Obstlagerung. Wenn die nicht zur Verfügung stehen, geht es auch in der Laube oder im Schuppen. Dann muss man aber das eingelagerte Obst gegen Frost schützen. Zum Beispiel durch Abdecken mit alten Textilien. Der Keller zum Einlagern sollte eine Temperatur von 3°- 4° haben und damit das Obst nicht schrumpft, braucht man eine ständige Luftfeuchtigkeit. Diese bekommt man am besten hin, wenn man die Stiegen mit Folie abdeckt.

* > Um die Ertragsleistung von Beerenobst positiv zu beeinflussen, wird eine Bodenabdeckung im Spätherbst gemacht. Besonders eignen sich dazu Stroh, Laub, Säge- oder Holzspäne, Schreddermaterial und andere organische Stoffe. Die Deckschicht muss jährlich erneuert werden, weil die Wurzeln in die Deckschicht hineinwachsen.

Ziergehölze, immergrüne Gehölze und Stauden aller Art

* > Wenn Gladiolenknollen trocken und geputzt sind, bringt man sie jetzt in den Überwinterungsraum. Die richtige Zeit zum Putzen ist, wenn sich die alten Knollen vom Boden der neuen leicht lösen lässt und die Hüllen der Knollen leicht rascheln beim Bewegen. Der noch vorhandene Stengelteil wird dabei mit entfernt.
Beschädigte Knollen dürfen auf keinen Fall im gleichen Raum mit überwintern. Leicht beschädigte Knollen kann man in einem separaten Raum überwintern. Nur müssen sie nach dem Putzen für mindestens 2 Std. in einer 12 bis 15° warmen Beizlösung liegen. Anschließen müssen sie in einem warmen Raum sehr schnell trocknen.
Gladiole brauchen zum Überwintern einen trockenen luftigen Raum bei ungefähr 8 bis 12°. Wer wenig Platz hat, kann die Knollen auch in Plastikbeutel lagern, die aber mit Löchern versehen sein müssen. Schwitzwasserbildung würde sich nachteilig auswirken.

Ist kein frostsicherer Raum vorhanden, kann man die Knollen auch in trockenen Torf lagern. Die Knollen müssen dabei untereinander mindestens 5 cm Abstand haben und man kann auch eine zweite Schicht Knollen aufbringen, die aber mindestens mit einer 2 cm dicken Schicht Torf von der ersten Schicht getrennt ist.

* > Für alle in der Erde überwinternden Zwiebel- und Knollengewächse ist es ratsam, eine Schutzdecke aufzubringen. Verrotteter Stalldung oder Torf eignen sich dazu besser als Laub. Als Behelf geht es natürlich auch. Nur muss man es ab und zu kontrollieren, ob es nicht vom Wind verweht wurde. Die Schichtdicke sollte sollte 5 bis 6 cm hoch sein.

* > In rauen Gegenden ist es ratsam, den immergrünen Steingartenstauden eine Schutzdecke aus Fichtenreisig zu geben. Das ist nicht wegen der Kälte, sondern soll sie vor der Wintersonne schützen wenn mal nicht viel Schnee gefallen ist. Durch zu starke Sonneneinstrahlung werden die Pflanzen zur Assimilation (Wasserverdunstung über Blätter und Nadeln) angeregt. Durch den gefrorenen Boden können sie keine Feuchtigkeit entnehmen und es kann zu Vertrocknungserscheinungen kommen.

* > In Gefäßen stehende Seerosen und andere Wasserpflanzen bringt man nach dem Entleeren von flachen Becken ins´s Winterquartier. 1 bis 5° ist die idealen Überwinterungstemperatur. Jede höhere Temperatur regt die Pflanzen zum unerwünschten Austrieb an. Alle schlechten Pflanzenteile müssen dabei entfernt werden, um keine Fäulnis entstehen zu lassen.
Bei tiefen Becken, die über Winter nicht bis zum Grund gefrieren, ist das Herausnehmen der Seerosen nicht nötig.

* > Wenn der Rasen im November noch zu hoch ist, kann man ihn nochmal schneiden. Je kürzer er in den Winter geht, um so geringer sind die Schäden durch Auswintern. Eine 4 bis 6 mm starke gesiebte Komposterde eignet sich am besten dazu. Allerdings sollte sie frei von Unkrautsamen sein, das man durch das althergebrachte Dämpfen ausschließt.

* > Wenn der Boden noch nicht gefroren ist, kann man auch im November noch Zierhölzer, die zu groß geworden sind, entfernen und durch neue ersetzen. Man darf nur nicht den Fehler machen, dieselbe Sorte auf den freien Platz neu einzupflanzen.

Zimmer- und Balkonblumen

* > Die Pflege der Zimmerpflanzen muss auch im November mit viel Sorgfalt weitergehen. Vor allem die Versorgung mit Wasser, das Zimmertemperatur haben muss.

* > Die Zimmertanne (Araucaria) muss regelmäßig das ganze Jahr über in einwöchentlichen Abstand gedreht werden, damit sie gleichmäßig wächst. Sie ist eine Kalthauspflanze, die sich besonders gut in mäßig warmen Zimmern gut entwickelt. Das regelmäßige Drehen kann man auch auf andere Zimmerpflanzen mit Erfolg anwenden. Dieffenbachien und Kolbenfäden sind das klassische Beispiel.

* > Oft wird der Fehler gemacht, dass mit Knospen besetzte Kamelien mal schnell in ein warmes Zimmer gebracht werden, um sie zum Blühen zu bringen. Das genaue Gegenteil wird passieren. Die zu trockene Luft führt dazu, dass sie bald die Knospen abwirft. Ein kühles Zimmer mit einige Grade über Null, ist der beste Standort. Sie blühen zwar etwas später, aber mit Garantie. Darauf achten muss man nur, dass der Erdballen niemals völlig austrocknet.

* > Wer auch im Winter in der warmen Stube einen Hauch Frühling genießen möchte, kann das mit Hyazinthen, Tulpen, Krokussen und Narzissen machen. Wie man es macht und was es zu beachten gibt kannst Du hier lesen.



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