Auch im Januar kommen ein paar Anregungen für Garten, Obstgarten und Ziergarten. Eine Lektüre, die Ihr in der Wartezeit, bis es im Frühling wieder losgeht, in Ruhe lesen könnt.
Los geht’s mit:

Kleingärtner – Tipps

* > Zuerst ein paar Tipps für Neuanfänger. Wenn man sich einen Garten zulegt, sollte man wissen, dass auch die kleinste Fläche beim Bebauen und Betreuen Arbeit bedeutet. Einer großen Bedeutung muss der gesamten Fläche zugeordnet werden. Wer sie für seine Bedürfnisse zu groß wählt, bei dem kommen die Gartenfreuden zu kurz.
Schließlich soll ja der eigene Garten keine zweite Arbeitsstelle sein sondern auch der Entspannung und Freude am selbst geschaffenen Kleingarten dienen.

* > Wer einen richtigen Komposthaufen gemacht hat, kann ihn in diesem Monat umsetzen. Denn, um gute Komposterde zu haben, darf auch die Pflege nicht fehlen. Ist die Außenhaut gefroren, werden die Schollen abgeschlagen und beim Umsetzen nach Innen gebracht. Das bisher innen gelegene Material dann außen aufgebracht. So ist für eine gute Durchlüftung gesorgt. Diese Erdhaufen dürfen aber nicht höher als 1 m sein.

* > Fertige Komposterde kann auch bei Frost auf das Land gegeben werden. Man sollte sie aber vorher durch ein grobmaschiges Sieb durchsieben. Vorausgesetzt, man hat eine Winterscholle im Herbst gegraben. Im Frühjahr wird sie dann nur oberflächlich eingearbeitet.
Wird erst im Frühjahr umgegraben, bringt man die Komposterde danach auf die Flächen und arbeitet sie dann ein.

* > Holzasche, dazu gehört auch die Asche vom Grill, und ein geringer Teil Ruß der Steinkohle gehören nicht auf das Land sondern in den Kompost. Über die Zersetzung im Kompost kommen sie besser zur Wirkung als wenn man sie untergräbt.

* > Eine natürliche Schutzdecke ist Schnee. Deshalb sollte man ihn nicht nutzlos auf Wegen liegen lassen, sondern zu den im Freien stehenden Pflanzen bringen. Besonders Pulverschnee ist gut für wintergrüne Stauden und andere niedrige Pflanzen.

* > In der Hauptsache sollte man als Kleingärtner Mineraldünger, die mehrere Nährstoffe enthalten, verwenden. Das ist der sicherste Weg, dass alle Pflanzen das bekommen, was sie für ihren gesunden Aufbau benötigen. Er kann kurz vor der Bestellung der Beete flach eingearbeitet werden.
Bei Erdbeeren, Bäumen, Sträuchern und anderen Dauerkulturen verwendet man immer trockene Dünger, die anschließend vorsichtig in den Boden eingearbeitet werden.

* > Bevor der Frost eintritt sollte man nochmals die Zapfstellen der Wasserleitung überprüfen, ob sie genug eingepackt sind. Vor allem Wasserhähne aus Messing sind sehr empfindlich für Frost. Trotzdem das Wasser abgelassen ist, ist dieses Metall besonders frostempfindlich.

* > Kiefernholz ist besser für alle im Garten benötigten Bretter, Stäbe usw. wie Fichte. Das Holz ist harzreicher und hält länger den Wettereinflüssen stand. Trotzdem sollte man es imprägnieren. Zeit ist in diesem Monat ja genug dazu.

* > Gartengeräte müssen ab Februar einsatzbereit sein. Deshalb sollte man sie jetzt nochmal untersuchen und eventuelle Reparaturarbeiten machen.

Beim Anbringen von Stielen bei Harken, Hacken usw. ist auf die Länge zu achten. Ein Stiel sollte immer so lang sein, dass eine starke Krümmung des Rückens vermieden wird. Für Spaten und Grabegabel beträgt die durchschnittliche Steillänge 85 cm und sollte mit einem T- Griff enden.

* > Handspaten und Kleingrubber (kleiner Dreizink mit kurzen Stiel) erleichtern das Säubern bei dicht stehenden Pflanzen. Mit einem Pflanzlocher kann man ganz einfach runde Löcher ausheben und Pflanzen mit Topfballen einsetzen. Ideal für das Pflanzen von Gladiolen, da auch seitwärts eine Skala angebracht ist.

Ratschläge für Gemüse

* > Wer schlau im letzten Jahr war, hat sich aufgeschrieben, was auf welchem Beet gewachsen ist. Wenn Gemüsearten mehrmals auf dem gleichen Beet angebaut werden, kommt es zu Ertragsminderung und verstärkten Befall von Krankheiten und Schädlingen. Da hilft auch kein Volldünger. Beim Wechsel der Gemüsearten, man sagt dazu Fruchtfolge, tritt so etwas nicht auf.

Vielen Kleingärtnern steht keine große Anbaufläche zur Verfügung. Um dennoch die Nutzung so intensiv wie möglich zu machen, legt man Mischkulturen an. Diese haben auch noch den Vorteil, dass einzelne Arten weniger von Schädlingen befallen werden. Klassisches Beispiel sind Möhren und Zwiebeln. Aber auch Kohlrabi und Kopfsalat, Gurken und Sellerie, Möhren und Radies oder Buschbohnen und Gurken.
Man muss aber auf den Wuchscharakter der einzelnen Sorten achten. Es darf nicht dazu führen, dass bei zu wenig Abstand der einzelnen Sorten die eine von der anderen unterdrückt wird.

* > Das Bestellen des Saatgutes im Onlinehandel darf nicht zu spät sein, denn auch da kann es manchmal zu Lieferschwierigkeiten, auf Grund hoher Nachfrage, kommen.

Bevor man übergebliebenes Saatgut vom letzten Jahr verwendet, ist es ratsam, eine Keimprobe zu machen. Auf einem ständig feucht gehaltenen Küchenfließ legt man abgezählte Samenkörner. Keimen über 50%, dann kann man es noch benutzen. Nur muss man dann mehr davon aussäen wie sonst.

* > Wenn Rhabarber rechtzeitig austreiben soll, muss er spätestens Anfang Januar mit einer starken Schutzdecke abgedeckt werden. Da es eines der frühesten Gemüse ist, muss abgedeckt werden bevor das Land tief gefroren ist. Eine starke Schicht trockener Torf hält den Frost besser ab, als eine starke Schicht Laub oder Stalldung.

* > Vitaminreich leben in dieser Jahreszeit erreicht man, indem man Kresse in flachen Schalen aussät. Ausgelegt mit Fließpapier an einem hellen frostfreien Standort, kann man sie meistens nach 14 Tagen schon ernten.

Wissenswertes über Obst, Obstbäume & Co

* > Jetzt ist die richtige Zeit, um seine Schnittwerkzeuge und Sägen zu schärfen. Denn nur scharfe Werkzeuge tun ihren Dienst richtig und erleichtern uns die Arbeit. Wer sich da nicht selber herantraut, geht zu einer Werkzeugschleiferei und fragt nach. Meistens machen sie es selber oder schicken sie zum Schärfen weg.
Tipp: Nach dem Preis fragen und bei mehreren Schleifereien nachfragen.

* > Wer die Absicht hat, ältere Obstbäume zu verpflanzen, sollte es bei Frost machen. Er ist da eine echte Hilfe.
Am besten geht es mit älteren Apfelbäumen. Bei Birnen auf Sämlingen ist es schon schwieriger. Bei Süßkirschen gelingt es selten, weil sie später mit Gummifluss reagieren.

Die richtigen Vorbereitungen sind allerdings das Wichtigste.
Dazu gehört, dass man eine große Ballengröße behalten muss. Um diesen Durchmesser gräbt man einen 50 cm breiten Graben. Die Tiefe richtet sich nach der Wurzeltiefe. Der Ballen wird nach unten im Durchmesser verjüngt und bis auf einen Rest unterhöhlt.

Nach dem man den Ballen dem Frost ausgesetzt hat bis er durchgefroren ist, was man mit zusätzlichen Wassergaben beschleunigen kann, wird er in die vorbereitete neue Pflanzgrube der gleichen Größe und Tiefe transportiert.
Die Baumkrone muss soweit zurückgeschnitten werden, dass sie im Gleichgewicht zur Größe des Wurzelballens steht. In dem Rest der neuen Grube wird Kompost eingefüllt. Abgedeckt wir die neue Pflanzstelle mit einer dicken Schicht Torf oder Stallmist, die die Feuchtigkeit im Boden hält und die Wurzelbildung fördert.

* > Willst Du überalterte oder kranke Obstbäume aus Deinem Garten entfernen, dann warte nicht bis zum Frühjahr. Wenn es das Wetter zulässt, mache es noch im Januar. Du vernichtest gleichzeitig beim Entsorgen Unmengen an Krankheiten und Schädlingen, die an alten Bäumen stark vertreten sind.

* > Wurzelschosser bei Obstbäumen, vor allem in der Nähe des Wurzelhalses, müssen an der Basis abgeschnitten werden. Manche kommen auch direkt aus den Wurzeln der Unterlage. Vorher muss immer vorsichtig die Erde beiseite geräumt werden und danach wieder aufgebracht.

* > Apfel- und Birnenbäume, die schon tragen, können im Januar ausgelichtet werden, wenn kein starker Frost herrscht. Das Auslichten erfolgt immer dann, wenn in der Vergangenheit kein kontinuierlicher Erhaltungsschnitt gemacht wurde. Entfernt werden alle nach innen wachsende, beschädigte, kranke und sich reibende Äste.
Alles dient der besseren Durchlüftung und Belichtung der Krone. Auch lange Jungtriebe werden mit entfernt. Sind sie kürzer, sollte man sie stehen lassen und in Fruchttriebe umwandeln. Die zu entfernenden Äste müssen an der Ursprungsstelle geschnitten werden. Aststummel dürfen nicht stehen bleiben.

Das gleiche gilt für Mispeln und Quitten, damit Luft und Licht in die Sträucher gelangt.

* > Alle jetzt noch hängenden Blätter an Obstbäumen sollte man auf Verdacht beseitigen. Sie können die eingesponnenen Räupchen des Baumweißlings enthalten und wenn mehrere Blätter zusammen gesponnen sind, sind da die Raupen des Goldafters drin. Beide Raupenarten können beträchtlichen Schaden machen. Da sie meistens an Triebspitzen junger Triebe diese Blätter nutzen, ist es günstiger die Triebe abzuschneiden und zu vernichten.

* > Ein prüfender und genauer Blick für unsere Obstbäume sollte nicht vergessen werden, wenn wir im Garten sind. Vor allem die einjährigen Triebe müssen genauer angesehen werden. Siehst Du am Ansatz des neuen Triebes so einen kleinen spiralförmigen Ring, dann musst Du ihn abschneiden und verbrennen. Das ist ein Gelege des Ringelspanners, der mit keinem Spritzmittel bekämpft werden kann.

Ziergehölze, immergrüne Gehölze und Stauden aller Art

* > Bei frostfreiem Wetter kann man auf die Rasenfläche schon in diesem Monat gesiebte Komposterde 2 cm stark auftragen. Damit sie überall gleichmäßig liegt, nimmt man eine Holzharke und harkt den Rasen gleichmäßig.

* > Laubgehölze können in diesem Monat an frostfreien Tagen geschnitten werden. 1 bis 2 Grad unter Null schadet noch nichts, aber ist es kälter, dann werden die Zweige brüchig und es kommt zu Schäden.
Hecken aus Blütensträuchern, z.B. Forsythien, schneidet man nicht zu der Jahreszeit. Sie sollten am besten gleich nach der Blüte auf Form geschnitten werden.
Wobei es Liguster- und Weißbuchenhecke überhaupt nichts ausmacht.

* > Sind Hecken zu hoch geworden und deshalb unten verkahlt, hilft nur ein radikaler Rückschnitt, damit sich die Hecke neu aufbauen kann. Dabei muss mindestens 2/3 der oberen Hälfte fallen. Auch die Seitentriebe sind auf ein bis zwei Augen zurück zu schneiden.
Bei immergrünen Hecken jedoch macht man den Rückschnitt erst Ende März/ Anfang April.

* > Blütensträucher, die schon im Sommer ihre Knospen entwickelt haben, darf man im Winter nicht zurückschneiden. Zum Beispiel Goldreben, Zierkirschen, Seidelbast, Forsythie.

* > Seerosen die über Winter im Keller eingelagert sind, muss man ab und zu überprüfen. Auf genug Feuchtigkeit des Substrats ist zu achten, damit sie nicht vertrocknen und alle nachträglich abgestorbenen Pflanzenreste sind zu entfernen. Jeden frostfreien Tag nutzen und den Überwinterungsort lüften, damit die Pflanzköpfe nicht verstocken.

* > Bei schneearmen Wintern und strengen Frost, sollte man seinen Rosen eine zusätzliche Schutzdecke aus Torf geben. Nur Schutz durch angehäufelte Erde reicht dann nicht mehr.

* > Nach starken Schneefall ist der Schnee von Nadelgehölzen oder anderen immergrünen Gehölzen durch vorsichtiges Klopfen von unten mit einer Harke zu entfernen. Manchmal ist es sogar während eines längeren Schneefalls und vor allem wenn es sehr nasser Schnee ist, notwendig. Durch zuviel Last auf den Zweigen droht Schneebruch.

* > Gladiolen, Knollenbegonien und Dahlien sind im Winterquartier öfters zu überprüfen. Vor allem Dahlienknollen dürfen nicht feucht liegen, damit der Wurzelhals keinen Schaden nimmt. An ihm kommt im Frühjahr der neue Austrieb. Sollte man Schimmel an den Stengelrückständen sehen, ist es höchste Zeit zu lüften.

* > Alle im frostfreien Räumen überwinternde Kübelpflanzen müssen ab und zu gegossen werden. Denn sie verdunsten auch da laufend Wasser. Allerdings wird sehr sparsam gegossen. Erst wieder gießen, wenn die Erde fast ausgetrocknet ist.

Zimmer- und Balkonblumen

* > Der größte Teil der Zimmerpflanzen leidet über Winter durch große Zimmertemperaturschwankungen. Unterschiede zwischen 20° am Tag und 10° in der Nacht, machen ihnen das Leben schwer. Vor allem für Sorten, die mindestens 16° benötigen.

Bestes Beispiel ist die Dieffenbachie, Kolbenfaden usw. Auch eine Reihe Philodendronarten haben lieber eine konstante Temperatur. Sie halten sich besser als bei den erwähnten Temperaturschwankungen.
Natürlich muss man dann auch sparsamer mit dem Gießen sein und das Wasser sollte nicht zu kalt sein.

* > Düngen und verpflanzen von Zimmerpflanzen sollte im Januar unterlassen werden. Eine Ausnahme bildet die Becherprimel. Sie braucht wöchentlich ihre 0,1% -ige Volldüngergabe, damit sie weiter reich blüht.

* > Vorbereitete Hyazinthen auf Gläsern oder in Töpfen werden jetzt in das helle warme Zimmer geholt und am besten in das Fenster gestellt. Aber die Tüten werden erst entfernt, wenn der Stiel eine Länge von 10 – 12 cm hat.

* > Alpenveilchen halten sich in sehr warmen Zimmern nur, wenn sie am Fenster stehen. Sie brauchen viel licht im Winter. Sonst bekommen sie schnell gelbe Blätter. Besser ist ein heller Standort am Fenster bei 15 bis 16 Grad. Dort halten sie sich monatelang und in voller Blüte.

* > Hängenelken, Pelargonien und Fuchsien, die im Keller überwintern, muss man öfters von den vertrockneten Blättern befreien, Auch muss laufend für frische Luft an frostfreien Tagen gesorgt werden. Sie verlieren immer Blätter. Bevor sie aber in Fäulnis übergehen und die gesunden Triebe gefährden, ist es besser sie abzusammeln.

* > Die Zimmertanne wird in trockener warmer Zimmerluft häufig von der Spinnmilbe (Rote Spinne) befallen. Die sind sind so klein, dass man sie nur mit einem Vergrößerungsglas entdecken kann. Zimmertannen sind Kalthauspflanzen und fühlen sich bei 5 bis 12 Grad wohl. Gegossen werden darf erst, wenn die Erdoberfläche trocken ist.

* > Zu den haltbarsten Zimmerpflanzen zählt der Geweihfarn. Er stellt keine hohen Ansprüche an die Temperatur im Winter. Er kommt mit durchschnittlich 12° Zimmertemperatur aus, verträgt aber auch höhere Temperaturen und trockene Zimmerluft. Stellt man ihn in die Nähe eines Fensters, nehmen die Wedel (Blätter) eine gestrecktere Form an. Wichtig ist nur, dass das Substrat immer feucht gehalten werden muss.

* > Die als Zimmerpflanzen sehr bekannten Sansevieraarten vertragen das Gießen im Winter nur, wenn sie in über 20° warmen Zimmern stehen. Aber auch dann darf erst gegossen werden, wenn die Erde fast ausgetrocknet ist und nur sehr wenig. Wird zuviel gegossen, faulen die Blätter ab.

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