Hilfreiche Tipps und Tricks

Bekannt sind ja die klassischen Schnittmaßnahmen im Herbst und Frühjahr und bei einigen Kleingärtnern auch der Sommerschnitt. Wie wichtig gerade der Sommer- oder Grünschnitt für Spalierobst ist, hatte ich ja schon erwähnt. Damit sollte man es aber bei Spalierobst nicht belassen.

Insbesondere nach dem Einpflanzen der jungen Bäume kann man ohne weiteres das ganze Jahr und in den nächsten Jahren ständig zu lange Triebe immer wieder kürzen, solange kein Frost kommt. Das tut dem Baum nichts. Denn bedenke, der Baum will ja so schnell wie möglich seine Höhe erreichen und seine Astquirle ausbilden. Macht man es nicht, wird er versuchen die Länge zu erreichen und es kann zu Ausfällen bei den Astquirlen kommen.

Durch das ständige Schneiden wird der Baum im Längenwachstum gebremst und zur Ausbildung der Seitenäste gezwungen, die natürlich auch immer wieder etwas gekürzt werden müssen, damit wir die Fruchttriebe bekommen. So wie ich das in den vorigen Teilen erwähnt hatte. Du siehst – es steckt eine gewisse Logik dahinter. Eins beeinflusst das Andere.

Ungeduldig darf man bei Spalierobst nicht werden. Wer da denkt im nächsten Jahr schon eine Ernte zu haben, denkt falsch. Es kann sein, dass je nach Sorte schon mal mindestens zwei Jahre und mehr vergehen. Deshalb sollte man sich beim Kauf der Bäume über den Zeitpunkt des ersten Ertrags erkundigen.

Auch wenn die Freude eines Tages groß ist, dass der junge Baum viele Blüten im Frühjahr hat, ist noch lange nicht gesagt, ob auch viele reife Früchte daraus entstehen. Meistens schmeißt der Baum die noch kleinen Äpfel oder Birnen ab, weil er sie nicht ernähren kann. Das ist keine Krankheit, sondern seine Schutzfunktion. Damit verhindert er, dass sein Wachstum nicht komplett zum Stillstand kommt. Macht er es nicht, sollte man schon selber ran gehen und nur ganz wenige Früchte hängen lassen.

Alle Maßnahmen und Pflege Deiner Spalierbäume helfen Dir natürlich nichts, wenn Du sie nicht richtig verpflegst.
Oder kannst Du leben ohne etwas zu essen ? Ausgewogene Düngung zur richtigen Zeit gehört dazu. Denn Deine Spalierobstbäume oder Baum steht nicht nur ein Jahr an dem selben Platz.

Deshalb rate ich Dir zu www.poetschke.de – Pflanzenfutter für Obstgehölze.

Ein extrafein gekörnter, hochwirksamer Dünger, der sowohl Wachstum und Widerstandsfähigkeit als auch Knospenbildung und Fruchtansatz fördert.

Viele Schnittmaßnahmen werden mit der Gartenschere gemacht. Deshalb wird immer geraten, dass man beim Schneiden etwas Platz zwischen Schnittfläche und Auge lassen soll. Nach dem Schnitt trocknet der kleine Aststummel etwas zurück, den man dann aber später unbedingt entfernen sollte. Der Grund ist bekannt – Krankheitserreger oder Schädlinge können sich dort ansiedeln.

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Gartenhippe – Quelle: Privatbild

 

Besser ist ein Schnitt mit der Gartenhippe.

 

 

 

Mit ihr kann man saubere Schnitte direkt über eine Knospe durchführen ohne das die Schnittstelle verholzt und ein Nachschneiden der kurzen Aststummel entfällt.

 

Aber Achtung! Der Umgang mit der Gartenhippe muss geübt sein, sonst drohen schwere Verletzungen.

 

Wer das Werkzeug in Zukunft benutzen möchte, muss diese wichtigen Regeln beachten:

> Geschnitten wird eigentlich nur mit der gekrümmten Spitze. Deshalb muss sie immer sehr scharf sein.

> Die linke Hand hält den Zweig dicht unter dem Schnitt und immer unter dem Messer fest.

> Geschnitten wird ziehend, ohne Druck und in einem Zug. Dabei wird das Messer nicht mit der Faust sondern locker mit den Fingern gehalten. Als wenn man einen Billardstock führt.

>Die Schnittrichtung muss so gewählt werden, dass die gekrümmte Spitze gefahrlos an der linken Hand vorbeigeht.

Bei freistehenden Spalierobst, wie ich es gemacht habe, bekommt der Baum die sogenannten Pyramidenform. Da ist es oft unumgänglich, dass die Äste in eine fast waagerechte Form gebracht werden müssen. Ähnlich wie bei einem Spalier an der Hauswand, nur eben nicht so lang. Dadurch wird der Saftfluss in den Ästen verlangsamt und somit die späteren Fruchttriebe gebildet. Dazu kann man sich Abstemmhölzer aus geschnittenen Zweigresten selber herstellen, wie im Bild zu sehen ist.

Abstemmhölzer Quelle: Privatbild

Abstemmhölzer
Quelle: Privatbild

Diese werden zwischen Mitteltrieb und Seitenast geklemmt. Der Vorteil, sie beschädigen die Rinde nicht.
Ein Stück Schnur mit einem entsprechenden Gewicht, z.B. einen kleinen Stein, daran ist eine weitere Maßnahme. Hat aber auch Nachteile. Man muss die Schnüre ständig kontrollieren, dass sie z.B. nach starken Wind nicht verrutscht sind und da sie länger am Ast hängen muss die Bindestelle ständig gelockert werden, damit die Schnur nicht in die Rinde einwächst.

Egal welche Methoden angewandt werden, eins ist wichtig. Äste kann man nur in eine bestimmte Richtung biegen oder anbinden, solange sie jung und biegsam sind. Sind Äste zu stark, darf man auf keinen Fall Gewalt anwenden. Hier muss man mit entsprechenden Schnittmaßnahmen herangehen.

Eine andere Methode, um die Verlängerung des Astes in die gewünschte Richtung zu bekommen, ist der Schnitt am richtigen Auge. Ich hatte es ja schon mal erwähnt, dass an jedem Blattansatz ein Auge ist. Also macht man den Schnitt hinter dem Blatt dessen Auge nach Unten, nach Außen oder wo immer Du den Ast hinlenken möchtest. Trotzdem kann es natürlich sein, dass Du noch zusätzliche Hilfsmittel verwenden musst, wie z.B. das Anbinden am Spalier.

Wie Du bisher gelesen hast, sind in den Sachen also Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Du kannst alles unternehmen, um den Spalierbaum in die gewünschte Richtung zu bringen.

Und im letzten Teil lernst Du ein paar Schnittmethoden kennen, die nicht jedem bekannt sind.

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