Einjahresblumen – Vom Aussähen, über Blühen bis Samenbildung

Einjahresblumen werden sie zwar genannt, aber die Natur kennt sie so nicht. Diese Blumen wissen nicht, was ein Jahr ist. Ihre unterschiedliche Lebensweise, Wuchs und ihr Äußeres hängt ganz allein vom Klima ab.

Während ihr Lebenszyklus in den Tropen ununterbrochen ist, legt diese Blumenart in unseren gemäßigten Klima über Winter eine Ruhepause ein. Bis zu dieser Ruhepause haben die Einjahresblumen es geschafft, Samen für den erneuten Austrieb im Frühjahr zu bilden.

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Standortmäßig angepasst, kann der Samen tiefste Fröste, sowie enorme Trockenheit und Wärme überstehen. Bei der geringsten Änderung ihrer Umgebung, erwachen sie. Nur ist das Leben der Einjahresblumen in diesen Gebieten weitaus kürzer als bei uns.

Einjahresblumen – Anzuchtmethoden

Die Anzuchtmethoden werden folgendermaßen unterteilt und wie immer gibt es Ausnahmen und auch eine neue Methode bei der Anzucht.

a) Die Samen werden direkt an dem Platz ausgesät, wo sie im Sommer stehen und blühen sollen. Zu beachten sind die Hinweise über Tiefe, Abstand und Boden auf der Verpackung. Diese Einjahresblumen würden ein Umpflanzen schlecht vertragen, was meistens an der besonderen Wurzelbildung liegt.

b) Verschiedene Sorten müssen erst vorgezogen werden. Dabei wird im Frühjahr in Töpfen, Schalen, Frühbeet oder Gewächshaus eine Vorkultur angelegt. Nach dem Keimen müssen die meisten Pflanzen vereinzelt (Pikiert) und am besten in Anzuchterde gesetzt werden. Erst nachdem sie kräftig genug sind, werden sie je nach monatlicher Angabe auf der Samentüte an den eigentlichen Standort gepflanzt.

c) Eine Ausnahme sind die sogenannten Zweijahresblumen. Sie müssen auf gleicher Weise ausgesät werden. Wenn die Saat dann aufgegangen ist, werden sie in Anzuchterde umgesetzt und erst im Sommer an ihren eigentlichen späteren Ort gepflanzt. Sie blühen erst im nächsten Jahr.

d) Komplett ohne Aussäen, Vereinzeln, Anzucht und Verpflanzen kommen Pflanzbälle aus. Eine der modernsten Aussaatmethoden. In kleinen Bällen aus spezieller Erde sind verschiedene Arten Sommerblumen vorhanden. Die Mischung der Sommerblumen ist verschieden und somit ist eine Vielfalt der Farben, Größen und Arten vorhanden. Kurzum, Pflanzbälle ist die einfachste und mit wenig Arbeit verbundene Aussaat von ein- und zweijährigen Sommerblumenmischungen.

Einjahresblumen – Bodenvorbereitung

Die Bodenvorbereitung wird meistens vernachlässigt. Oft hört man die Meinung:

Für das eine Jahr der Blüte ist der Boden nicht so wichtig. Hauptsache diese Einjahresblumen bekommen genug Wasser.

Bei einem normalen Gartenboden kann das schon zutreffen. Bei schweren oder zu leichten Böden ist eine Bodenverbesserung für den Erfolg maßgebend. Zu schwerer Boden wird einfach mit Sand und zu leichter Boden mit Lehm gemischt.

Das Ziel muss sein, dass der Boden eine normale Feuchtigkeit halten kann. Schon im Herbst beginnen die Vorbereitungen, indem man das Land nur umgräbt. Frost und Feuchtigkeit können so besser einwirken. Im kommenden Frühjahr wird der Boden nicht nochmal mit dem Spaten gelockert, sondern mit einem Gartengrubber oder einer Harke durchgearbeitet.

Für eine zusätzliche Düngung eignet sich gut verrottender Humus vom Komposthaufen, der nur flach in die Erde eingearbeitet wird.

Einjahresblumen – Aussäen

Ist die Bodenvorbereitung abgeschlossen, kann die Aussaat beginnen. Bevor die Saat in den Boden kommt, wird die Oberfläche noch einmal abgeharkt und dadurch gelockert. Der Termin zum Säen ist aber nicht an einem Datum festgemacht.

Hier muss man den Anweisungen auf der Verpackung folgen. Denn jede Blumenart hat eine verschiedene Entwicklungsdauer bis zur Blütezeit. Der Boden darf nicht zu nass und möglichst schon erwärmt sein. Vermeide windiges Wetter, denn leichter Samen fliegt schnell weg.

Anfänger sollten immer Arten bevorzugen, die in Reihen gesät werden. So ist es für sie leichter, aufkeimendes Unkraut von der ausgesäten Blumenart zu unterscheiden.

Ein oft gemachter Fehler ist, dass die Saat in zu tief gezogene Rillen kommt. Das erschwert die Keimung. Es kann dabei zu kompletten oder einzelnen Ausfällen kommen. Nach dem Schließen der Rillen wird die Erde fest angedrückt und somit der Samen mit Erde umschlossen. Ein anschließendes kräftiges Überbrausen mit der Gießkanne verstärkt das ganze. Aber Vorsicht! Zu kräftiges Gießen kann das Saatgut auch wegschwemmen.

Ab diesem Zeitpunkt musst du dafür sorgen, dass die Saat immer gleichmäßig feucht gehalten wird. Schwankungen zwischen trocken und nass kann zum Misserfolg führen. Gegossen wird grundsätzlich in den frühen Morgen- oder Abendstunden.
Wenn die Jungpflanzen zu sehen sind, gießt man lieber einmal weniger und dafür durchdringender. So erreicht das Wasser die Wurzeln und verdunstet nicht vorher.

Mit dem Gartenschlauch gießen ist meistens einfacher, aber gefährlich. Durch den hohen Druck und dem zu kalten Wasser aus der Leitung können wachstumsstörende Erkältungen und eine zu starke Verkrustung der Oberfläche eintreten. Gießen mit abgestandenen Regen- oder Leitungswasser ist die bessere Wahl.

Gleich, nachdem das erste Grün der Saat zu sehen ist, beginnt auch der Kampf mit dem Unkraut. Es ist widerstandsfähiger und verbreitet sich schnell, weil es schnell blüht und Samen bilden kann. Es entzieht den Jungpflanzen zusätzlich Nahrung und die heranwachsenden Pflänzchen werden dünn und lang. Wenn sie dann einzeln stehen, fallen sie meistens um und erholen sich selten. Ob sie dann weiter wachsen und später blühen ist sehr fraglich. Darum muss man sich die Mühe machen, Unkraut von Anfang an zu beseitigen.

Biologisch 3

In dem Fall hat man bei der Reihenaussaat einen Vorteil gegenüber breit ausgeworfener Saat. Ein weiterer Vorteil ist das Hacken zwischen den Reihen. Es beugt der Verhärtung des Bodens durch den Wechsel zwischen feuchten Boden durch das Gießen und der Wärme durch die Sonne vor.

Weitaus wichtiger ist aber, dass die durch das Gießen entstandenen kleinen Wasserkanäle unterbrochen werden. Diese Kapillaren begünstigen die Verdunstung des Bodenwassers aus tieferen Schichten und erschweren den Luftzutritt in den Boden. Das ist wiederum ungünstig für die Kleinlebewesen, die der Boden braucht.

Einjahresblumen – Auspflanzen

Der endgültig letzte Arbeitsgang ist das Verpflanzen der herangewachsenen Jungpflanzen an den von dir bestimmten Standort. Damit die Pflanzen möglichst unbeschadet aus der Erde vom Anzuchtbeet, Schale oder wo immer du sie nach dem Vereinzeln gepflanzt hast, genommen werden können, lockert man das Erdreich um die Jungpflanze mit einer kleinen Handschaufel oder Spaten. Vorher werden die Pflanzen nochmal durchdringend gegossen. So überstehen sie die Störung besser. So eine Verpflanzung sollte man niemals bei starker Sonneneinstrahlung machen. Günstiger ist der späte Nachmittag oder bei bewölkten Himmel.

Nimm dabei nur soviel Pflanzen aus der Erde wie du in kürzester Zeit an den neuen Standort einpflanzen kannst.

Dadurch verhinderst du ein Austrocknen oder Verwelken. Ist die Erde am Pflanzort locker genug, dann kann man sie mit der Hand oder dem Pflanzholz verpflanzen. Dabei wird das Pflanzloch so tief gemacht, wie die Wurzeln lang sind. Bei sehr langen Wurzeln können die Spitzen abgekniffen werden. Durch vorsichtiges Andrücken der Erde hat die Pflanze einen kräftigen Stand. Das ist deshalb wichtig, weil beim anschließenden Angießen die Pflanze nicht gleich umkippt.

Hast du dir die Mühe gemacht, sie beim Pikieren in kleinen Töpfen einzeln zu verpflanzen, werden sie möglichst mit dem Erdballen verpflanzt. Das ist für die Pflanzen schonender, weil ihre Wurzeln nicht frei gelegt werden. Auch hier muss anschließend kräftig gegossen werden, damit keine Hohlräume zwischen Wurzelballen und Erdreich entstehen können.

Naturwiese

 

Die weitere Pflege deiner Einjahresblumen ist lange nicht so aufwendig, wie die im Artikel beschriebenen Vorarbeiten. Vorrangig ist das Bekämpfen des Unkrauts und das Auflockerung des Erdreichs um die Pflanzen. Gießen sollte man sie nicht jeden Tag, sondern in Abständen und dann gründlich. Sie vertragen ohne weiteres Wärme und Trockenheit. Empfindlich reagieren sie aber auf kaltes Wasser aus der Leitung und noch dazu, wenn es mit hohem Druck über den Wasserschlauch kommt.
Eine Abdeckung des Bodens ist immer gut. So wird er vor zu starker Austrocknung geschützt und eine Regulierung der Bodenfeuchte ist gewährleistet.

Fazit

Nachdem du alles gelesen oder dir angehört hast, wirst du spätestens jetzt feststellen, dass es doch einige Arbeit macht bevor die Blumenpflanzen endgültig am Standort gepflanzt werden können. Besonders das Aussäen und die Anzucht nach dem Pikieren ist eigentlich die gefährlichste Zeit. Schnell kann dabei bei plötzlichen Wetterumschlag oder Unwetter alles hinüber sein, wenn du nicht genug Unterstellmöglichkeiten z.B. in einem Gewächshaus oder Folienzelt hast.

Wer nicht über solche Möglichkeiten verfügt und sich die umfassenden Arbeiten sparen möchte, sollte sich den Artikel über die „Pflanzbälle“ durchlesen. Darin findest du auch den Link zu dem vielfältigen Pflanzballarten. Es ist eine wesentliche Arbeitserleichterung und zeitsparend. Besonders für Kleingärtner, die nur das Wochenende in ihrem Garten verbringen.

Hier alle Links aus dem Artikel, damit du nicht suchen musst.

Artikel – Pflanzbälle

Webseite – Pflanzbälle

Werkzeug – Gartengrubber

Werkzeug – Spaten

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