Kleingärtner – Tipps

In diesem Monat ist ja eigentlich Ausruhen und Genießen angesagt. Die vielen Arbeiten der vorherigen Monate bringen jetzt den Erfolg. Aber welcher Kleingärtner kann schon den ganzen Tag stille sitzen. Ich kenne keinen und irgendwie hat man ja immer etwas zu tun. Neben dem Gießen und dem Unkraut bekämpfen habe ich hier noch einige Denkanstöße und auch wichtige Tipps, vor allem für Blumenfreunde, geschrieben.

* > Abnehmbare Frühbeetfenster stapelt man normalerrweise im Schuppen. Wer nicht den Platz hat, kann sie auch im Freien stapeln. Allerdings müssen sie auf Lücke gestapelt werden und das erste Fenster darf nicht auf der Erde liegen. Ziegelsteine helfen hier sehr gut. Zwischen den nächsten Fenstern reichen 1 cm starke Lattenstücke oder alte Wäscheklammern, aber ohne Federn. Als Abdeckung nimmt man Dachpappe, die auf der Wetterseite herunterhängt. Alles gut mit Steinen beschweren, damit der Wind nichts abdecken kann ertig ist der Stapel zur Überwinterung.
Sollte ein Neuanstrich notwendig sein, muß man es jetzt machen bevor sie in das Winterquartier kommen.

* > Wasserschläuche nie in der Sonne liegen lassen. Sie werden brüchig und porös. Nach dem Gebrauch aufrollen auf einen Schlauchwagen oder zusammenrollen und an einen schattigen Platz legen. Nicht gerade ratsam ist das Aufhängen an einem Nagel oder Holzpflock. Dadurch bekommt der Schlauch einen Knick und ist bald unbrauchbar. Alternativ geht auch eine Autofelge oder ähnliches.

* > Für die mit Dachpappe bedeckten Schuppen und Laubendächer sollte jetzt ein neuer Dachanstrich auf gebracht werden. Vorher ist gründlich zu säubern und eventuelle Schäden an der Abdeckung müssen repariert werden.

*> Eventuelle Schäden an Zäunen verleiten gerade Kinder zum Früchtediebstahl, deshalb schnellstens reparieren. Wer noch alte Zäune und Zaunpfähle aus Eisen hat, muß sich die Mühe machen, sie zu entrosten und neu zu streichen. Besonders bei den Pfählen ist es gut, wenn man das Erdreich vorher etwas entfernt. Gerade der Übergang vom Erdreich ins Freie ist die kritische Zone, da dort ständig Erdfeuchte ist und in Verbindung mit Sauerstoff schnell Rost entsteht.

* > In Schuppen- und Laubenwänden und besonders wo Holz ist, sind manchmal verendete Raupen zu sehen. Viele meinen, es sind Raupennester und vernichten sie. Das ist falsch. Es sind die Kokons der Schlupfwespe. Diese legt ihre Eier in die lebende Raupe. Die daraus schlüpfenden Larven fressen die Raupe von Innen auf und vernichten somit Schädlinge. Man sollte diese Kokons schonen.

* > Marienkäfer und auch ihre Larven sind nützliche Insekten. Das sollte man vor allem den Kindern rechtzeitig beibringen. Ihre Hauptspeise sind Blattläuse.

Ratschläge für Gemüse

* > Alle im Juni gepflanzten Kohlarten brauchen in diesem Monat viel Wasser und Nährstoffe. Wenn es soweit ist und geerntet wird, unbedingt einen Blick auf die Strünke werfen. Sollten sich da knollenartige Gebilde zeigen, dann sind diese Strünke zu verbrennen und auf keinen Fall in den Kompost gegeben werden. Es handelt sich hier um die bekannte und gefürchtete Kohlhernie.

* > Buschbohnen sind besonders anfällig für die roten Spinnmilben. Sehr verdächtig ist es, wenn die Blätter vorzeitig vergilben. Bei genauer Betrachtung kann man diese kleinen gelblich bis roten Tierchen gerade noch erkennen. Auch diese befallenen Blätter sind zu verbrennen.Gegen zu großen Befall kann man sich schützen, indem man darauf achtet, daß die Erde der Buschbohnen immer feucht ist und mindestens zweimal im August gedüngt wird.

* > Wer Frühkartoffeln in seinem Garten erntet sollte das Kartoffelkraut beim geringsten Zeichen von Krankheiten verbrennen. Die Erreger der Krautfäule befallen auch gerne Früchte und Blätter der Tomate.

* > Im Juli ausgesäter Kopfsalat muß in der zweiten Augusthälfte gepflanzt werden. Vor der Entnahme der jungen Pflanzen sollte durchdringend gewässert werden, damit noch Erde an den Wurzeln hängen bleibt. Das fördert das Anwachsen.

* > Speisekürbisse sollten nicht mehr als zwei bis drei Früchte haben, damit sie sich gut entwickeln. Entfernt werden die überflüssigen Früchte erst, wenn die anderen etwa Tennisball groß sind. Gleichzeitig wird die Pflanze gekürzt und zwar nach dem zweiten Blatt hinter der letzten Frucht, die man behalten will.

* > Die Möhren aus der Nachsaat vom Juli müssen jetzt verzogen werden, damit sie noch vor Frostbeginn gut entwickelt sind. Vorheriges Wässern des Beet`s erleichtert das Verziehen.

* > Große Sellerieknollen erntet man nur, wenn viel Wurzeln und viel Blätter da sind. Ab und zu mal ein frisches Blatt für den Eintopf zum Würzen schadet nichts. Aber das Gerücht, daß durch das Entfernen der Blätter oder sogar der Wurzeln größere Sellerieknollen erzielt werden, ist ein großer Irrtum. Jede Wurzel und jedes Blatt wird gebraucht.

* > Die unteren Tomatenblätter entfernt man nur, wenn Krankheitsbefall erkennbar ist. Die müssen abgeschnitten werden und verbrannt werden, sobald sich die ersten Flecken zeigen. Anfang August wird der Haupttrieb der Stabtomaten gekürzt, damit sich die restlichen Fruchtstände noch gut entwickeln. Dazu läßt man aber ein Blatt über den letzten Blütenstand stehen. Weiterhin wird auch konsequent ausgegeizt und Nebentriebe entfernt.

Das gleiche geschiet mit Buschtomaten. Hier muß man sogar rigoroser vorgehen. Da sie viele Triebe haben, werden alle Triebspitzen nach dem letzten Blütenstand entfernt, der schon einen Fruchtansatz erkennen läßt. Alle nichtfruchtenden Triebe werden komplett entfernt.

* >Da Lavendel jetzt zum größtenteil abgeerntet ist oder die Blüten abgeblüht sind, muß er ca. eine Handbreit über den Boden abgeschnitten werden. Jetzt hat er die Möglichkeit neu auszutreiben und kommt so am besten über den Winter. Spätestens nach Mitte August muß diese Schnittarbeit getan sein.

* > Der letzte Erntetermin bei Thymian ist Ende August. Beim Ernten schneidet man die Pflanzen bis auf 8 cm zurück. Wird das Erntegut nach dem Trocknen in gut verschließbare Behälter gebracht, behält es lange seine Würzkraft.

Wissenswertes über Obst, Obstbäume & Co

* > Bis Ende August sollten die neuen Erdbeerpflanzen in das vorbereitete Beet. Beste Erträge erzielt man im nächsten Jahr, wenn die neuen Pflanzen von reichtragenen Mutterstöcken selbst herangezogen wurden und gut bewurzelt sind. Wird erst Mitte September gepflanzt, kann es vorkommen, daß der Ausfall durch den Winter größer und die Ertragsmenge im nächsten Jahr viel kleiner ist.

* > Alte Johannisbeer- und Stachelbeersträucher können nach der Ernte ausgelichtet werden. Dazu werden alte Triebe durch neue ersetzt. Alte Triebe sind durch kümmerliche Ernte erkennbar. Diese entfernt man komplett. Im Gegenzug läßt man von den neuen Trieben anzahlmäßig die stärksten Triebe stehen.
Entfernt man fünf alte Triebe muß man fünf neue Triebe lassen. Alle anderen Triebe, die nicht so kräftig sind, werden entfernt. Die neuen ausgewählten Triebe sollten aber so stehen, daß die Form des Buschs beibehalten wird. Vorteil jetzt im August zu schneiden ist, daß man im belaubten Zustand besser erkennt, was zu dicht steht.

* > Kernobst ist pflückreif, wenn es sich durch seitliches Anheben leicht lösen läßt. Erste Anzeichen zum Pflücken ist das Abfallen einiger Früchte, die nicht madig sind.

* > Abgetragene Himbeerruten sind so früh wie möglich dicht über den Erdboden abzuschneiden. Aus Vorsicht vor der Rutenkrankheit sind sie zu verbrennen, auch dann wenn noch keine Anzeichen dieser Krankheit bekannt ist. Von den einjährigen Ruten bleiben vier bis sechs der Kräftigsten ungeschnitten stehen.
Aufrecht wachsenen Brombeersorten werden gegen Ende August genauso behandelt.

* > Schattenmorellen und die Pfirsichbüsche, besonders der Frühsorten, müssen nach der Ernte geschnitten werden. Der regelmäßige Rückschnitt bezieht sich auf alle diesjährigen Triebe, die man um etwas weniger als die Häfte ihrer Länge zurück schneidet. Zusätzlich werden alle nach innen wachsenene Triebe entfernt, sowie trockene Äste. Nur die Verlängerung der Hauptäste werden etwa um einviertel der Länge gekürzt.

* > Bei Obstbäumen, die viele Früchte tragen, sollten mit entsprechenden Stützen die Äste abgestützt werden. Man kann auch anderes Bindematerial nehmen. Es muß nur darauf geachtet werden, daß es sich nicht in die Rinde einschneidn kann.

Ziergehölze, immergrüne Gehölze und Stauden aller Art

* > Der August ist der beste Monat zum Schneiden der Nadelgehölzhecken. Beim Schnitt ist zu beachten, daß die Seitenwände sich nach oben verjüngen und keineswegs senkrecht verlaufen. Damit wird verhindert, daß die Hecken von unten verkahlen.

* > Alle jungen Nadelgehölze kann man im August pflanzen oder umpflanzen. Beim Umpflanzen sollten die Nadelgewächse mindestens ein- höchstens zwei Jahre alt sein und einen guten Wurzelballen haben. Beim Neupflanzen muß ein Pfahl schräg gesetzt werden, damit der Wurzelballen nicht zerstört wird und um die neuen Nadelgehölze vor Winddruck zu schützen. Außerdem sollte man die Nadelgehölze mit feuchten Schattenleinen gegen sonnige und heiße Tage schützen, weil die hohe Verdunstung nicht mit Gießen ausgeglichen wird.

* > Die Tigerlilie bildet an ihren Stengeln Brutzwiebeln. Sie kann man absammeln und in einer etwa 4 cm tiefen Rinne im Abstand von 5cm legen. Nachdem die Rille wieder zu ist, deckt man sie mit einem Sand- Torfgemisch mit etwas Kompost ab und gewinnt so neue Pflanzen.

* > Beim Umpflanzen oder Pflanzen von Blumenlauch, Krokus, Schneeglöckchen und Blaustern ist zu beachten, daß die Zwiebeln bzw. Knollen 5- 10 cm mit Erde bedeckt sind. Die Zwiebeln der Märzbecher, verschiedene Zwiebeliris und Traubenhyazinthen sind 7- 10 cm in die Erde zu bringen.

* > Die Wurzeln der Steppenkerze brauchen eine gute Dränage aus Sand und werden 15 cm tief seesternartig darauf gelegt und anschließend mit Sand bedeckt. Ein lockerer Winterschutz ist ratsam und ein sonniger Standort. Sie gedeihen am besten auf sandige trockene Böden in voller Sonne.

* > Herbstzeitlose wirken am besten in Tuffs. Drei Zwiebeln im Abstand von 15 cm und 15 bis 20 cm tief bilden einen Tuff. Wenn man sie jetzt pflanzt, blühen sie schon Ende September/ Anfang Oktober. Volle Sonne ist am besten, aber sie blühen auch im Halbschatten. Längere Zeit an einem Ort stehen lassen ist am günstigsten.

* > Beim Kauf von Kaiserkronen sollte man nur reichblühende Typen nehmen. Sonniger Standort und humusreicher Boden sagt ihnen am besten zu. Sie werden in solchen Böden 20 cm tief und mit einem Abstand von 25 cm gelegt. Bei lockeren leichten Böden muß die Pflanztiefe 30 cm betragen.

* > Ende August ist die Zeit gekommen, Pfingstrosen umzupflanzen oder neue Pflanzen zu pflanzen. Beim Umpflanzen kann man auch gleich größere Ballen teilen. Allerdings nur wenn es unbedingt notwendig ist. Denn ein Blühen setzt meistens erst nach zwei Jahren ein. Grundsätzlich aber sollten Pfingsrosen einen sonnigen Platz haben und die Wurzelkrone höchstens 5 cm mit Erde bedeckt sein. Zu tief gepflanzte Pfingstrosen blühen nie.

* > Dahlien blühen öfters, wenn man die verblühten Blumen entfernt. Besonders bei einfachen Sorten ist darauf zu achten. Sie setzen sehr leicht Samen an und hindern dadurch die Entwicklung neuer Blüten.

Zimmer- und Balkonblumen

* > Am Fenster stehende oder im Garten eingesenkte Azaleen und Kamelien brauchen auch noch im August viel Wasser. Nur das Düngen hört auf. Bei Wassermangel werfen die Kamelien die Knospen ab und bei den Azaleen werden gar keine erst gebildet.

* > Ebenso viel Wasser brauchen die Balkonpflanzen. Sie haben jetzt im August den Höhepunkt ihres Wachstums erreicht. Wer keinen Langzeitdünger beim Bepflanzen genommen hat, muß jetzt wöchentlich den Flüssigdünger geben. Stickstoffreicher oder gar reiner Stickstoffdünger darf nicht im August angewendet werden. Unansehnliche Blüten oder Blütenstände sind rechtzeitig zu entfernen. Nur so wird die Pflanze angeregt, neue Blüten hervorzubringen.

* > Die Gefahr besteht, daß sich bei zu nasser Topferde das Auftreten und die Vermehrung der Sprigschwänze unangenehm bemerkbar macht. Wenn sie in Massen auftreten wird es gefährlich, denn sie nagen gerne die Wurzeln an. Erst nach dem Abtrocknen der Erdoberfläche gießen, hält den Befall in Grenzen, denn sie lieben nasse Erde. Zur zusätzlichen Bekämpfung steut man Sand auf die Erdoberfläche. Diese Schicht trocknet nach dem Gießen schnell und entzieht so den Springschwänzen die Lebensgrundlagen.

* > Zur Anzucht junger Pelargonienpflanzen nimmt man am besten junge Seitentriebe. Man steckt sie am besten in kleine Töpfe die mit einer sandigen Komposterde gefüllt sind. Der Sandanteil beträgt dabei ungefähr ein Viertel. Vorhandene Blütentriebe müssen entfernt werden, da das für das Bewurzelungsergebnis ungünstig ist. Die Erde in den Töpfen muß fest angedrückt werde, da die Stecklinge höchstens 1 cm in die Erde gesteckt werden und beim Gießen umfallen. Nach dem Gießen muß nochmals fest angedrückt werden.
Die jetzt eingetopften Pflanzen erhalten einen Platz am hellen Fenster und werden nochmals kräftig angegossen. Sonne schadet den Stecklingen nicht. Danach läßt man sie stehen bis die Erdoberfläche abgetrocknet ist und ab jetzt wird sie nur noch mäßig feucht gehalten. Welke Blätter sind vorsichtig zu entfernen.

* > Zimmerefeu kann man in diesem Monat durch Stecklinge selber vermehren. Dazu schneidet man von den langen Spitzen 8 – 10 cm lange Triebe ab. Geschnitten wird in der Mitte zwischen zwei Blattknoten. Die Anzuchterde ist im gleichen Verhältnis wie bei der Anzucht der Pelargonnienpflanzen zu wählen. 3- 5 Stecklinge werden in einen kleinen Topf so tief gesteckt, daß der Ansatz des unteren Blattes 1 cm mit Erde bedeckt ist. Das Blatt selber entfernt man vorher, weil es das Stecken behindern würde. Fest andrücken ist auch hier wichtig, damit es nicht beim Gießen umfällt. Im Gegensatz zu Pelargonienstecklingen müssen die Zimmerefeustecklinge ständig feucht gehalten werden und brauchen einen Platz, der nicht von der Sonne beschienen wird.



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